Wem die Sonne direkt ins Gesicht strahlt, der könnte Hindernisse übersehen. Immer wieder kommt es dadurch zu Unfällen. Dabei gibt es einfache Tricks, wie das Blenden abgeschwächt werden kann.

Stuttgart - Langsam aber sicher ist der Sommer vorüber. Der Herbst hält Einzug und glänzt wie jedes Jahr mit goldenen Sonnenstrahlen. Doch während sich Spaziergänger über den wundervollen Anblick freuen, hält die blendende Sonne für Autofahrer auch bei geringen Geschwindigkeiten Gefahren bereit.

 

Im Kreis Esslingen beispielsweise: Dort hatte ein Autofahrer einen älteren Mann übersehen, der die Straße überqueren wollte. Er sei von der Sonne geblendet worden, sagte er nach dem Unfall. Der Autofahrer hatte den Fußgänger einfach nicht gesehen. Dieser wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.

„Im Herbst und im Winter steht die Sonne tiefer“

Unfälle wie dieser kommen immer wieder vor: „Im Jahr 2016 hatten wir 38 Unfälle aufgrund von blendenden Sonnenstrahlen“, sagt Martin Schautz von der Polizei in Stuttgart. Im Jahr 2017 waren es 27 Unfälle. „Für das aktuelle Jahr möchten wir noch keine Zahlen veröffentlichen, doch die Größenordnung wird gleich bleiben“, sagt Schautz, „eine statistische Häufung der Unfälle ist mir nicht bekannt.“

Das Risiko vor hellen Sonnenstrahlen besteht natürlich das ganze Jahr über. Trotzdem ist die Herbstsonne besonders tückisch: „Im Herbst und im Winter steht die Sonne tiefer“, erklärt Anika Seier vom Deutschen Wetterdienst, „das liegt daran, dass die Nordhalbkugel sich neigt und der Winkel zur Sonne flacher wird.“

Einfach mal das Auto waschen

Sichtbehinderungen aufgrund von Sonnenstrahlen können natürlich nicht gänzlich vermieden werden. Trotzdem helfe es, die Scheibe sauber zu halten, weiß Martin Schautz: „Wenn weniger Dreckpartikel auf der Windschutzscheibe sind, streut das Licht nicht so sehr“, sagt er, „die blendende Wirkung ist dann geringer.“ Außerdem sei es wichtig, die Fahrtgeschwindigkeit an die Sichtweite anzupassen. „Bei blendendem Licht sieht man Hindernisse später“, sagt Schautz, „bei schneller Geschwindigkeit könnte der Bremsweg zu lange dauern.“

Außerdem rät der Pressesprecher der Polizei dazu, den gesunden Menschenverstand zu nutzen: „Im Zweifelsfall einfach rechts ran fahren und die Sonnenblende im Auto benutzen.“ Fahrer mit empfindlichen Augen sollten darüber hinaus stets eine Sonnenbrille im Auto haben – und diese auch benutzen.