In der Region häufen sich die Unfälle mit den trendigen E-Scootern – und oft genug haben die Fahrer auch sonst reichlich getankt.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Und schon wieder ein Unfall auf einem E-Scooter – und ein besorgniserregender Trend: Wenn Fahrer auf den trendigen Elektrotretrollern verunglücken, spielt immer öfter übermäßiger Alkoholkonsum eine Rolle. Am Wochenende gab es in Stuttgart gleich zwei Alarmfälle – mit Werten um die zwei Promille. Dabei gelten bei Alkohol dieselben strengen Regeln wie für Autofahrer.

 

Wie die Polizei am Montag mitteilte, war ein 26-Jähriger am Sonntag gegen 3.30 Uhr in der Innenstadt auf dem Geh- und Radweg der Heilbronner Straße mit einem E-Scooter unterwegs. Dabei fiel er auf Höhe der Wolframstraße einer Streife auf, die den Mann unter die Lupe nahm. Ein Atemalkoholtest ergab etwa 1,9 Promille. Ihn erwartet nun eine Strafanzeige wegen des Verdachts der Trunkenheit im Verkehr.

Und dann auch noch uneinsichtig

In derselben Nacht hatte es einen 20-Jährigen in der Nobelstraße in Vaihingen schwer erwischt. Er war gegen 4.30 Uhr alkoholisiert auf einem Gehweg unterwegs, stürzte und wurde schwer verletzt. Eine Rettungswagenbesatzung brachte ihn ins Krankenhaus. Er soll mit etwa 2,3 Promille alkoholisiert gewesen sein. „Offenbar benutzen Partygänger einen E-Scooter gerne für die letzte Meile nach Hause“, sagt Polizeisprecherin Monika Ackermann, „dass es sich aber um ein Kraftfahrzeug handelt, bei dem die 0,5-Promille-Grenze gilt, bedenken die Betroffenen offenbar nicht.“

Auch nicht ein 26-Jähriger, der ebenfalls am frühen Sonntagmorgen in der Metzgerstraße in Göppingen auf einem Gehweg dahin rollte – bis er von einer Streife gestoppt wurde. „Er stand deutlich unter Alkoholeinwirkung“, sagt Polizeisprecher Wolfgang Jürgens. Sehr deutlich: Der Promillewert lag jenseits der absoluten Fahruntauglichkeit von 1,1 Promille. Besonders einsichtig war der 26-Jährige nicht. Bei der Blutprobe im Krankenhaus leistete er Widerstand, später verlangte er von der Polizei nach Hause gefahren zu werden. Er lehnte sich gegen einen Streifenwagen, um die Polizisten an der Wegfahrt zu hindern. Die nahmen ihn dann doch mit – in den Gewahrsam.

Probleme offenbar schon seit Juni

„Das Thema Alkohol und berauschende Mittel beobachten wir schon lange, seit es die E-Scooter gibt“, sagt Polizistin Ackermann. Im Juni war einer in Fellbach im Cannabisrausch unterwegs. Auch nüchtern wird’s schwierig – denn manchmal gelten die Vorschriften für Radfahrer, obwohl der Scooter ein Kraftfahrzeug ist. Die 1,6-Promille-Grenze für Radler allerdings gilt nicht auf dem Elektroroller.