Bei einem Unfall auf der Pendlerverbindung von Münster nach Bielefeld sind am Montagabend 12 Menschen leicht verletzt worden. Laut Bahnbetreiber Eurobahn kommt es weiterhin zu Verspätungen.

Warendorf - Beim Zusammenstoß eines Regionalzugs mit einem Lastwagen an einem Bahnübergang im nordrhein-westfälischen Warendorf sind am Montagabend zwölf Menschen leicht verletzt worden. Der Lkw geriet nach Polizeiangaben zwischen die sich senkenden Schranken, der Zug erfasste seinen Anhänger trotz Notbremsung. Sieben Verletzte kamen in Krankenhäuser, fünf mussten lediglich vor Ort versorgt werden.

 

Die für Pendler wichtige Regionalstrecke von Münster nach Bielefeld war bis zum Dienstag gesperrt, erst am Vormittag konnten die Gleise wieder freigegeben werden. Es kam nach Angaben des Bahnbetreibers Eurobahn zunächst aber weiterhin zu größeren Verspätungen.

Bahnstrecke wieder geöffnet

Der 48-jährige Lastwagenfahrer war einer Sprecherin der Polizei Warendorf zufolge über den Bahnübergang in einen wegen Bauarbeiten gesperrte Straße gefahren, wendete und fuhr zurück. Als er den Übergang gerade zum zweiten Mal überqueren wollte, schlossen sich die Schranken zwischen Zugmaschine und Sattelauflieger. Der Regionalzug, der kurz zuvor den Bahnhof von Warendorf verlassen hatte, prallte in den auf den Gleisen stehenden Anhänger. Der 37-jährige Lokführer erkannte demnach das Hindernis, leitete eine Notbremsung ein und verließ den Führerstand seines Triebwagens, um sich dahinter im Kabinenbereich auf den Boden zu werfen. Durch die Kollision wurde der Lkw-Anhänger abgerissen und mitgeschleift. Unter den Verletzten, die in Krankenhäuser gebracht wurden, waren der Lkw-Fahrer und seine Beifahrerin sowie der Lokführer, ein Zugbegleiter und ein im Zug eingesetzter Mitarbeiter eines Sicherheitsunternehmens. Die übrigen Verletzten waren Fahrgäste.

Zum Zeitpunkt des Unfalls waren nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei zehn Passagiere in dem Zug. In der Nacht bargen Einsatzkräfte den Lastwagen und schleppten die Regionalbahn mit einem anderen Zug zurück in den Bahnhof von Warendorf. Die Bahnstrecke konnte erst nach einer Prüfung des Gleisbetts und der Schranken wieder geöffnet werden. Der Sachschaden beträgt schätzungsweise 1,75 Millionen Euro.