Ein Autofahrer rammt der Autobahn beim Stuttgarter Flughafen einen Sicherungsanhänger, der vor einer Baustelle warnt und Bauarbeiter vor dem Verkehr schützen soll.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Ungebremst ist ein Autofahrer auf der Autobahn 8 auf Höhe Flughafen/Messe gegen ein Baustellenfahrzeug gekracht – die gelben Warnblinker, Reflektoren und das Hinweisschild hatte er überhaupt nicht wahrgenommen. Wie durch ein Wunder hat es bei dem Unfall am Donnerstag um 22.25 Uhr keine Verletzen gegeben. Die Polizei schätzt den Schaden auf 65 000 Euro.

 

Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei war der Fahrer eines Mazda-Geländewagens auf der rechten Fahrspur in Fahrtrichtung Karlsruhe unterwegs. Auf dem Abschnitt zwischen dem Messeparkhaus und der Ausfahrt Stuttgart-Degerloch hatte sich eine Baustellenkolonne aufgebaut, abgesichert von einem Kleinlaster, der mit gelben Warnblinkleuchten, rot-weißen Reflektoren und weiß-blauem Verkehrsleittafel den Verkehr aufmerksam machen sollte.

Der 36-jährige Mazda-Fahrer aus dem Kreis Göppingen erkannte das Hindernis allerdings nicht. Er krachte mit seinem schweren Fahrzeug gegen den Anhänger. Den Aufprall überstand er ohne Verletzungen. Auch Bauarbeiter sind glücklicherweise ohne Blessuren davongekommen.

Übersehen – das passiert immer wieder

In letzter Zeit werden unübersehbare Warneinrichtungen häufiger übersehen. Am Dienstag beispielsweise in Ludwigsburg, als die Feuerwehr einen umgestürzten Baum von einer Straße räumen musste. Die Einsatzstelle war an jenem frühen Morgen mit einem Fahrzeug mit Blaulicht, Warnblinkern und Warnleuchten abgesichert. Scheinbar. Ein 77-jähriger VW-Fahrer sah nicht einmal einen winkenden und gestikulierenden Feuerwehrmann – der sich zur Seite retten musste. Das Auto rammte den Baum.

Ähnlich lief es im Dezember auf der B 10 bei Göppingen, als ein 45-Jähriger den Sicherungsanhänger einer Straßenmeisterei zu spät erkannte und mit hoher Geschwindigkeit rammte. Er habe gerade das Navigationsgerät bedient, erklärte er später. Allerdings dürfte auch Drogenkonsum eine Rolle gespielt haben.

Polizei findet eine eindeutige Erklärung

Der letzte schwere Unfall in Stuttgart hatte sich im Oktober auf der bundesstraßenähnlichen Wildparkstraße im Stuttgarter Westen ereignet, als eine 55-jährige auf einen Baustellenanhänger prallte und schwer verletzt wurde. Sie hatte weder blinkende Pfeile noch die abgestuften Tempolimits beachtet.

Beim jüngsten Unfall auf der Autobahn auf Höhe der Landesmesse musste die Polizei freilich nicht lange suchen. Der 36-Jährige aus dem Kreis Göppingen verbreitete eine verdächtig riechende Atemwolke. „Der Fahrer war deutlich alkoholisiert“, sagt Polizeisprecher Peter Widenhorn. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von etwa 1,6 Promille.