Ein 18-Jähriger ist auf der B 10 von einem Auto erfasst worden. Angehörige haben eine Theorie über die Unfallursache: Sie sprechen von einer Hetzjagd. Die Polizei widerspricht dieser Darstellung deutlich.

Stuttgart - Ein tragischer Unfall an der Bundesstraße 10 hat im Internet und auf Facebook heftige Diskussionen zur Folge gehabt. Ein 18-Jähriger war in der Nacht zum Donnerstag, 3. Januar, an der B 10 auf Höhe des Dreiecks Neckarpark von einem Auto angefahren worden und erlitt dabei lebensgefährliche Verletzungen. Die Gründe, warum er auf die Straße gerannt war, lagen zunächst im Dunkeln.

 

Angehörige verbreiteten auf Facebook, der Mann habe kurz vor dem Unfall mit einer Freundin gesprochen und erzählt, er werde verfolgt. Von einer Gruppe ausländischer Männer war dabei die Rede. Nun folgerten die Freunde und Verwandten des Mannes, er sei von den Männern auf die Straße und damit in den Unfall mit lebensgefährlichen Verletzungen gehetzt worden.

Die Polizei tritt dieser Darstellung entschieden entgegen. „Dafür gibt es keine Anhaltspunkte“, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Stuttgart. Die Polizei kenne die Aussage der Freundin und habe mit ihr gesprochen. Die Theorie von der Gruppe, die den Mann gejagt haben soll, habe sich bei den Ermittlungen aber in keiner Weise bestätigt, weder durch die Aussage der Freundin noch durch Spuren am Unfallort. Zeugen hätten niemanden gesehen.

„Die bisherigen Erkenntnisse deuten eher auf tragische persönliche Umstände hin“, meldet die Polizei auf ihrer Facebookseite, wo Kommentatoren ebenfalls nach dem Gehalt der Gerüchte fragten. Das könnte auf eine Suizidabsicht des jungen Mannes hindeuten. Er wird im Krankenhaus intensivmedizinisch versorgt und kann nicht befragt werden.