Einen Tag nach seinem Auftritt bei "Wetten, dass..." liegt der junge Wettkandidat Samuel Koch im Koma.

Stuttgart - So etwas hat es in der 29-jährigen Geschichte von "Wetten, dass...?" noch nicht gegeben: Um Viertel nach neun, da war die ZDF-Show gerade einmal eine Stunde live auf Sendung, verkündete der Gastgeber Thomas Gottschalk das Ende der Wettspiele in Düsseldorf. Sein Kandidat Samuel Koch aus Efringen-Kirchen im Landkreis Lörrach hatte sich bei seiner spektakulären gefährlichen Wette so schwer verletzt, dass er im Düsseldorfer Uniklinikum an der Halswirbelsäule notoperiert werden musste und seither im künstlichen Koma liegt.

Die Ärzte haben am Sonntag nicht sagen können, inwieweit der Patient wieder gesund werde. Während alle Beteiligten um die Gesundheit des Mannes bangen, ist eine Debatte entbrannt, ob das ZDF nicht fahrlässig eine zu waghalsige Wette zugelassen habe.

Der 23-jährige Schauspielstudent Samuel Koch hatte gewettet, in vier Minuten fünf auf ihn zufahrende Autos im Salto überspringen zu können. Ausgerüstet war er mit Sprungfedern, so genannten Power-Risern, die unter seine Füße geschnallt waren. In der "Wetten, dass..."-Geschichte war diese Wette sicher nicht die riskanteste.

"So gefürchtet habe ich mich noch nie"


Kandidaten waren zuvor an Häuserwänden hoch geklettert, in schwindelerregender Höhe über Seile balanciert oder hatten sich mit Motorrädern überschlagen. Abgesehen von diversen blauen Flecken und einen Beinbruch war bisher nichts Schlimmeres passiert. Diesmal schien der Bammel dennoch größer.

"So gefürchtet habe ich mich noch nie. Ich hoffe, es geht alles gut", sagte Moderator Gottschalk, unmittelbar bevor er das Startzeichen gab. Seinem Kandidaten rang er noch das Versprechen ab: "Bevor du am Scheibenwischer klebst, brichst du ab." Doch Koch, der am trainierten Körper Helm und Schutzkleidung trug, beharrte: "Kommt hier überhaupt nicht in Frage."

Kochs Heimatzeitung, die "Badische Zeitung", beschrieb den Studenten, der nebenbei mit Stunts Geld verdient, in einem Porträt als sehr sportlich. Er habe im Alter von sechs Jahren mit dem Geräteturnen begonnen und sei noch immer aktiv dabei. In derselben Zeitung äußerte der Kandidat auf die Frage, wie die Proben bisher verlaufen seien, Skepsis: "Bei den Proben am Donnerstag bin ich zweimal schwer gestürzt. Der Wettteil klappt noch nicht. Allerdings sind die Voraussetzungen so, dass es in der Sendung funktionieren könnte."