Am Mittwochnachmittag waren wohl einige Schutzengel im Spiel, als in Fellbach ein Auto plötzlich quer über die Bundesstraße rollte und die Fahrbahn blockierte.

Fellbach - Oft sind es nur wenige Sekunden oder gar Sekundenbruchteile, die darüber entscheiden, ob sich nach einer Unaufmerksamkeit im Verkehr ein schwerer Unfall ereignet – oder ob die Aktion glimpflich ausgeht. Am Mittwochnachmittag waren wohl einige Schutzengel im Spiel, als in Fellbach ein Auto plötzlich quer über die Bundesstraße rollte und die Fahrbahn blockierte. Nur weil eben in jener Sekunde kein Auto mit, wie es an jener Stelle üblich ist, an die 100 Stundenkilometer heranrauschte, blieb die mögliche Katastrophe mit Blechschäden oder gar Schwerverletzten aus.

 

Nach Polizeiangaben liegt dieser Bereich circa 200 Meter nach dem Kappelbergtunnel in Fahrtrichtung Waiblingen

Auslöser war das nach Polizeiangaben „nachlässige Verhalten eines Autofahrers“. Der 62-Jährige hatte am Mittwoch gegen 14.30 Uhr sein Automatik-Fahrzeug auf einem Baumgrundstück oberhalb der B14 geparkt. Nach Polizeiangaben liegt dieser Bereich circa 200 Meter nach dem Kappelbergtunnel in Fahrtrichtung Waiblingen – also nicht weit entfernt von der Ausfahrt Fellbach-Süd.

„Der Mann hatte wohl weder die Parkstufe eingelegt noch die Handbremse am Auto aktiviert“, erläutert Rudolf Biehlmaier, Sprecher des für Fellbach zuständigen Polizeipräsidiums Aalen. „Deshalb konnte sich der Mercedes gegen 14.30 Uhr am Nachmittag auf dem leicht abschüssigen Gelände selbstständig machen.“

Bis zur Räumung der Unfallstelle entstand ein Rückstau, der bis Stuttgart reichte

Der Wagen rollte nun führerlos von der Wiese den leichten Hügel hinab und quasi auf die B14 zu. Das Auto querte beide Fahrstreifen, ehe es in die Mittelleitplanke der Bundesstraße krachte. Nur weil in jenen Sekunden kein Auto- oder Lastwagenfahrer in nordöstlicher Richtung unterwegs war und den Kappelbergtunnel passiert hatte, wurden bei dem Unfall keine weiteren Autofahrer auf der Bundesstraße gefährdet oder gar in Mitleidenschaft gezogen. Der Sachschaden an Leitplanke und Auto beläuft sich nach Polizeiangaben auf circa 5000 Euro. Bis zur Räumung der Unfallstelle entstand ein Rückstau, der bis Stuttgart reichte und somit die Autofahrer auf dem Weg ins Remstal auf eine Geduldsprobe stellte.

Dass sich ein Auto verselbstständigt, kommt nach Angaben des Polizeisprechers „immer mal wieder vor, etwa in Siedlungen, wenn die Handbremse nicht richtig angezogen ist“. Ein solcher Fall auf einer Bundesstraße ist allerdings sehr ungewöhnlich. „Es ist reiner Dusel, dass dort hinter dem Kappelbergtunnel nichts passiert ist.“