Die Statistik für 2023 weist nur noch einen Unfallschwerpunkt in Fellbach aus. Im Jahr 2020 waren es noch sieben.
Es gibt ja so manche Vorurteile über die Fähigkeiten von Autofahrerinnen und Autofahrern, speziell über jene in der Nachbarstadt. Mancher Spott vergangener Tage über die Fahrkünste in Fellbach scheint allerdings überholt zu sein. Das jedenfalls könnte man aus der von der Verwaltung im Ausschuss für Stadtentwicklung, Klimaschutz und Mobilität vorgelegten Statistik zur Verkehrslage im Jahr 2023 schließen.
Hauptergebnis: Die Zahl der Unfallhäufungsstellen nimmt langsam, aber sukzessive ab. Gab es etwa im Jahr 2020 noch sieben sogenannte Unfallschwerpunkte unterhalb des Kappelbergs, so waren es 2022 noch drei. Und im vergangenen Jahr war nur noch ein Bereich durch gehäuft schwerere Unfälle auffällig – nämlich der Kreisverkehr im Osten der Kernstadt an der Bruckstraße/Bühlstraße in Sichtweite des XXXL-Möbelhauses und des Schwabenlandtowers.
2023 kam es zu neun Unfällen
Dabei war dieser Kreisel eigentlich gar nicht mehr auffällig. Die Statistik weist ihn zuletzt im Jahr 2020 als Unfallhäufungsstelle aus – als eine von sechs in der Stadt. Die Mittelinsel des Kreisels wurde daraufhin durch eine Rotmarkierung rund um den inneren Ring optisch verändert, um auffälliger zu wirken. Zudem wurde der Kreisel durch weiße Außenmarkierungen mit Agglomeraten (ruppiges Gestein) optisch verändert. Tatsächlich erschien die Stelle dann vorläufig nicht mehr in der Statistik. 2023 jedoch kam es nun zu neun Unfällen, mit zwei Leicht- und zwei Schwerverletzten. „Die Analyse der Unfälle ergab, dass dies allesamt durch menschliches Versagen verursacht wurde“, so der stellvertretende Ordnungsamtsleiter Markus Praß in der Vorlage zum Ausschuss. „Wir können nicht erkennen, dass die Gestaltung des Kreisels unmittelbar dafür verantwortlich ist“, sagte Bürgermeister Berner in der Sitzung. Andererseits, so Praß’ schriftliche Ergänzung: „Der Kreisverkehr ist insgesamt durch die etwas ungünstige eierähnliche Form zu überprüfen“, um die Verkehrsführung zu optimieren. Die Lösung lässt sich erahnen: Aus dem Ei muss ein Kreis werden.
Jedenfalls lässt sich bei weiteren bisherigen Unfallschwerpunkten in Fellbach konstatieren, dass Umbauten Verbesserungen gebracht haben. So wurden an mehreren neuralgischen Punkten vollsignalisierte Ampelanlagen errichtet, wo es bisher gar keine Ampel oder nur welche mit Bedarfsschaltung gab. Dies betrifft insbesondere die Höhenstraße, wo es über die Jahre hinweg an mehreren Einmündungen Personen und hohen Blechschaden mit insgesamt mehreren Hunderttausend Euro Schaden gab – Geld, das nun nicht mehr für Reparaturen ausgegeben werden musste. An der Kreuzung mit der Gotthilf-Bayh-Straße ist jetzt auch der Rechtsabbieger von Sommerrain her kommend gen Süden dauerhaft ampelgeregelt – mit positiver Wirkung. „Dort ist die Lage mittlerweile völlig unauffällig“, so Berner.
Noch keine Vollsignalisierung gibt es hingegen an der Ecke Höhenstraße und Wilhelm-Pfitzer-Straße, nachdem es dort offenbar nicht mehr so unfallträchtig zugeht wie in früheren Jahren.