Die Straßen im Stadtbezirk Hedelfingen sind laut Unfallstatistik 2017 vergleichsweise sicher. Aber es gibt zwei Brennpunkte, an denen es oft kracht: Die Otto-Hirsch-Brücken und der Hedelfinger Platz.

Hedelfingen - Manfred Burger, der Leiter des Polizeireviers Ostendstraße, und damit auch zuständig für das Verkehrsgeschehen im Stadtbezirk Hedelfingen konnte Hedelfingens Bezirksbeiräte beruhigen. „Sie bewegen sich auf vergleichsweise sicheren Straßen“, fasste er seinen Bericht zur Unfallstatistik 2017 zusammen. Stadtweit nahmen die Verkehrsunfälle leicht um 3,7 Prozent auf 26 824 registrierte Unfälle zu, wobei die Kleinstunfälle mit einen „Bagatellschaden“ unter 1500 Euro hauptsächlich zum Anstieg in der Landeshauptstadt beigetragen haben. Ähnlich sieht es im Stadtbezirk Hedelfingen aus. Die Zahl der protokollierten Bagatellunfälle stieg von 374 im Jahr 2016 auf 391 Meldungen im vergangenen Jahr. Die Zahl der schwerwiegenden Verkehrsunfälle nahm dagegen um 1,4 Prozent von 210 auf 207 ab. „In den vergangenen fünf Jahren blieb die Zahl der Unfälle relativ konstant“, erklärte Burger. Von den 207 schweren Unfällen im Stadtbezirk gab es 46, bei denen ein oder mehrere Verkehrsteilnehmer verletzt wurden. Erfreulich: 2017 kam kein Verkehrsteilnehmer im Stadtbezirk ums Leben und die Zahl der Schwerverletzten sank von zehn im Jahr 2016 auf zwei im vergangenen Jahr. Die Zahl der Leichtverletzten stieg dagegen um elf auf 55 Personen.

 

Bei neun der 207 Unfälle spielte Alkohol nachweislich eine Rolle. An Unfällen beteiligt waren vor allem junge Erwachsene im Alter zwischen 18 und 21 Jahren sowie Verkehrsteilnehmer über dem 65. Lebensjahr – und zwar sowohl als Verursacher als auch als Geschädigter. Neu in der Hedelfinger Statistik tauchen drei Unfälle mit Pedelecs auf. Stadtweit stieg die Zahl der Pedelec-Unfälle um 40,5 Prozent an. „Sie werden immer beliebter. Die Nutzer verunglücken oft schwer, auch weil Zweidrittel der Pedelec-Fahrer keine Helme tragen“, warnte Burger. Experten vermuten, dass einige der Umsteiger auf Pedelec viele Jahre nicht mehr mit dem Rad gefahren sind und ihnen die Übung fehlt.

Erschreckend hoch ist auch die steigende Zahl der Unfallfluchten. Stadtweit meldeten sich 5976 Geschädigte, was ein neuerliches Plus von 1,2 Prozent bedeutet. „Das leidige Thema“, so Burger, beschäftigt die Polizei auch in Hedelfingen. Sie sind kein Kavaliersdelikt: 126 Unfallfluchten richteten in Hedelfingen und Rohracker einen Schaden von 181 000 Euro an.

Beim Blick auf die Orte, an denen es oft kracht, fallen vor allem die Otto-Hirsch-Brücken auf. An der Kreuzung Otto-Hirsch-Brücken/Am Ostkai ereigneten sich im vergangenen Jahr sechs Unfälle. Glücklicherweise wurden die Insassen höchstens leicht verletzt. Im Jahr zuvor gab es neun und im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre acht Unfälle. „Damit gilt die Kreuzung als Häufungsstelle“, so Burger. Unter die Marke ist dagegen die Nachbarkreuzung Otto-Hirsch-Brücken/ Am Westkai gerutscht. Zwar registrierte die Polizei 2017 dort auch sechs schwere Unfälle. Im Drei-Jahres-Vergleich kommt Burger allerdings auf drei Unfälle pro Jahr. Anders sieht es am Hedelfinger Platz aus. Dort liegt der Dreijahresdurchschnitt bei sechs Unfällen, vergangenes Jahr waren es „nur“ drei. Burger: „Der Hedelfinger Platz zählt dennoch als Unfallbrennpunkt, der entschärft werden sollte.