Häufigere Kontrollen und mehrere Gespräche sollen für mehr Sicherheit auf der Unfallstrecke zwischen Böblingen und Renningen sorgen. Auf dem zweispurigen, geraden Abschnitt sind innerhalb kurzer Zeit vier Menschen ums Leben gekommen.

Böblingen: Kathrin Haasis (kat)

Böblingen - Auf die Warntafel folgt ein Blitzgerät: Nach den schweren Unfällen auf der Bundesstraße 464, die diesen Winter vier Todesopfer forderten, handelt das Landratsamt Böblingen nun. Die Kreisbehörde hat ein neues Blitzgerät speziell für die Unfallstrecke bestellt, um dort die Geschwindigkeit überwachen zu können. Die mobilen Radaranlagen der Verkehrsüberwachung eignen sich nicht für einen längerfristig Einsatz. Außerdem hat am Dienstag im Landratsamt ein Gespräch zwischen Vertretern der politischen Ebene stattgefunden. Dabei wurde überlegt, welche Maßnahmen auf der B 464 noch umgesetzt werden können.

 

Die im Dezember aufgestellten Warnhinweise wie „Abstand halten“ oder „Runter vom Gas“ sollten die Autofahrer also ernst nehmen. Den „Enforcement Trailer“, wie er im Fachjargon heißt, Vollstreckungsanhänger auf Deutsch, setzt das Landratsamt ab Dienstag, den 4. Februar ein. Da der bereits bestellte Wagen nicht so schnell geliefert werden könne, werde extra einer ausgeliehen, teilt die Behördensprecherin Simone Hotz mit.

Kontrolle bei Tag und Nacht

Der Anhänger kann zur Dauerkontrolle Tag und Nacht an der Unfallstrecke abgestellt werden und funktioniert wie eine stationäre Anlage. Die mobilen Blitzer müssen unter anderem wegen Diebstahlgefahr von Personal begleitet werden und stehen meist nur zwei bis drei Stunden an einer Stelle. Deshalb habe die Verkehrsüberwachung des Landratsamtes an der B 464 bisher nicht kontrollieren können, erklärt Simone Hotz. Vergangene Woche war dafür die Verkehrspolizeidirektion dort im Einsatz, erwischte bei ihrer Kontrolle aber keinen Raser.

An dem Gespräch im Landratsamt beteiligten sich Vertreter des Regierungspräsidiums, der Städte Böblingen und Sindelfingen, der Polizeipräsident Burkhard Metzger sowie der CDU-Bundestagsabgeordnete Marc Biadacz. Im Februar solle bei einer weiteren Runde geklärt werden, welche der gesammelten Erkenntnisse umgesetzt werden können, berichtet die Behördensprecherin. Dass es sich dabei um Baumaßnahmen handeln muss, hat der Landrat Roland Bernhard schon mehrfach gefordert. Zu den schweren Unfällen ist es auf dem zweispurigen, Abschnitt zwischen Böblingen und Renningen gekommen.

Kurzfristig abrufbares Geld

Marc Biadacz hat in einer Mitteilung darauf hingewiesen, dass „auf Bundesebene Mittel für den Um- und Ausbau von Bundesstraßen mit großem Gefahrenpotenzial zur Verfügung“ stünden. Der CDU-Bundestagsabgeordnete ist auch mit dem Bundesverkehrsministerium „in engem Austausch“, um die Verkehrssicherheit auf der B 464 zu erhöhen. Auf allen Ebenen würde daran gearbeitet, „die richtigen Schritte zu unternehmen“. Die Warnschilder und Geschwindigkeitskontrollen zählt er dazu. Nun müsse geprüft werden, welche Baumaßnahmen die Sicherheit auf der Straße erhöhen könnten, erklärt er.

Die Bundesmittel könnten kurzfristig bereitgestellt werden. „Diese Möglichkeit sollten wir nutzen“, findet Marc Biadacz. Zur Beantragung des Geldes müsste das Landratsamt eine präzise Kostenaufstellung für den Umbau der B 464 liefern. Wie hoch das Gefahrenpotenzial der Bundesstraße ist, entscheidet die beim Land eingerichtete Unfallkommission. Vorschläge, wie Unfallschwerpunkte entschärft werden können, müssen die Polizei sowie die Straßenbau- und Straßenverkehrsbehörden laut der Mitteilung des CDU-Bundestagsabgeordneten in enger Zusammenarbeit liefern.