Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán liegt oft im Clinch mit der EU. Aber jetzt befolgt er artig einen europäischen Richterspruch zu seiner Flüchtlingspolitik, kommentiert Rainer Pörtner.

Politik/Baden-Württemberg: Rainer Pörtner (pö)

Stuttgart - Im Herbst 2015 versuchten Zehntausende über die Balkanroute in die EU zu kommen. Ungarn machte dicht. Es sicherte seine Grenze zu Serbien mit Zäunen und Sperranlagen ab. Wer als Flüchtling trotzdem über die Grenze kam, musste in Lagern den Ausgang seines Asylverfahrens abwarten. Diese Camps waren umzäunt und bewacht. Die Menschen, oft dem Elend eines Bürgerkriegs entkommen, waren in einem Niemandsland gefangen – sie kamen weder ordentlich in der EU an, noch konnten sie zurück nach Serbien. Manche warteten mehr als ein Jahr, bis sie die Lager verlassen konnten.