Auf dem Lago Maggiore in Italien ist es am Sonntagabend zu einem Bootsunglück gekommen, bei dem vier Menschen ums Leben kamen. Ein plötzlich auftretendes Unwetter mit starken Winden hatte das Boot zum Kentern gebracht.

Bei einem Bootsunglück auf dem Lago Maggiore in Norditalien sind vier Menschen gestorben. Das teilte die Feuerwehr am Montagmorgen mit. Am Abend zuvor hatte ein plötzlich auftretendes Unwetter mit starken Winden das Boot zum Kentern gebracht. Ein Mann und eine Frau aus Italien, eine Russin sowie ein Mann aus Israel kamen ums Leben. Das teilte die Staatsanwaltschaft der Stadt Busto Arsizio nahe Mailand mit, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete.

 

Das deutsche Generalkonsulat Mailand sagte auf dpa-Anfrage, dass keine Deutschen unter den Todesopfern seien. Israels Außenministerium bestätigte indes den Tod eines etwa 50 Jahre alten Israelis.

Am Morgen hatten Taucher der Feuerwehr den Leichnam des vierten und letzten Opfers vom Grund des Sees geborgen. Es wurden keine weiteren Menschen vermisst. Die Feuerwehr hatte schon in der Nacht mitgeteilt, dass 19 Menschen nach dem Unfall gerettet wurden. Wie viele Menschen genau auf dem Boot waren, war am Montagvormittag noch unklar. Auch ob unter den Geretteten deutsche Staatsbürger sind und ob diese möglicherweise verletzt sind, blieb vorerst unklar.

Die Carabinieri ermittelten die Hintergründe des Unfalls

Ersten Erkenntnissen zufolge wurde das Boot für eine Geburtstagsfeier gemietet. Es dürfte sich um ein Hausboot gehandelt haben - Boote dieser Art werden Medienberichten zufolge auf dem zweitgrößten See Italiens an der Grenze zur Schweiz vermehrt an Touristen vermietet. Der Präsident der Region Lombardei, Attilio Fontana, hatte in der Nacht bei Facebook noch von einem „Segelboot“ geschrieben.

Dieses war am Sonntag gegen 19.00 Uhr während eines Unwetters am südlichen Ende des Sees nahe des Ortes Sesto Calende, der zur Region Lombardei gehört, gekentert. Es war vermutlich von einem plötzlichen Wirbelsturm überrascht worden. Etliche Leute konnten ans Ufer schwimmen, das rund 150 Meter entfernt war, und Hilfe holen. Die Küstenwache und die Feuerwehr waren mit Booten, einem Hubschrauber und Tauchern im Einsatz. Die Carabinieri ermittelten die Hintergründe des Unfalls, etwa warum das Boot nicht rechtzeitig in den Hafen zurückkehrte - es hatte schon zuvor Unwetterwarnungen gegeben.