Mächtig stolz ist Heilbronn auf die Filiale der Technischen Universität München. Nun aber bezweifeln zwei Staatsrechtler, ob es dafür eine Rechtsgrundlage gibt. Das Wissenschaftsministerium widerspricht – aber wie fundiert?

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Die Premiere fand ohne die Stuttgarter Wissenschaftsministerin statt. Theresia Bauer war natürlich eingeladen, als Ende Januar der Campus der Technischen Universität München (TUM) in Heilbronn feierlich eröffnet wurde. Doch die Grüne hatte abgesagt, offiziell aus Termingründen. Tatsächlich sei sie wohl sauer, wurde in der Festgemeinde gemutmaßt, weil die Stiftung des Lidl-Gründers Dieter Schwarz nicht, wie erhofft, mit einer baden-württembergischen Universität kooperierte, sondern ihr Füllhorn über einer bayerischen ausschüttete: Für mindestens dreißig Jahre finanziert sie der TUM zwanzig Lehrstühle für Betriebswirtschaft, davon 13 in Heilbronn – bundesweit die erste und bisher einzige derartige Filiale einer staatlichen Universität in einem anderen Bundesland. Wie ein Leuchtturm überragt der zehnstöckige TUM-Turm den Bildungscampus der Schwarz-Stiftung.