Nach einer langer Suche erhält Christoph Alexander Müller das Vertrauen der Führungsgremien. Er wird der neue Rektor der Uni Hohenheim.  

Stuttgart - Die Hängepartie ist vorbei. Am Freitag haben der Universitätsrat und der Senat der Universität Hohenheim ihren neuen Rektor gewählt. Die Wahl ist auf Christoph Alexander Müller gefallen, der zur Zeit noch an der Schweizer Universität St.Gallen als Professor für Wirtschaftswissenschaften lehrt. Am Morgen wurde er mit neun Ja-Stimmen und einer Nein-Stimme bereits vom Uni-Rat gewählt. Die 25 Mitglieder des Senats stimmten dann am Nachmittag in öffentlicher Sitzung über seine Person ab - mit einem am Ende klaren Votum bei 19 Ja- und sechs Nein-Stimmen. Müller wird am 1. Oktober sein Amt von Hans-Peter Liebig übernehmen, der seit 2002 der Uni vorsteht und aus familiären Gründen nicht zur Wiederwahl antrat. "Ich bin überwältigt von dem positiven und eindeutigen Votum. Das ist ein sehr ernster Auftrag", sagte Müller.

 

Die Suche nach einem neuen Rektor war holprig verlaufen. Bereits Ende September vergangenen Jahres hatte es einen ersten Wahlgang gegeben, bei dem der vom Hohenheimer Uni-Rat gekürte Kandidat im Senat durchfiel. Auf die zweite, Anfang Januar erfolgte Ausschreibung reagierten nun 17 Bewerber, von denen vier in die engere Auswahl kamen. Doch auch im Vorfeld der  Wahl vom Freitag gab es Irritationen, da ein interner Bewerber sich kurzfristig zurückzog.

"Wir sind alle optimistisch"

Die Zeit der Unsicherheit sei nun aber zu Ende, sagte Rektor Liebig. "Wir sind alle optimistisch." Die Professorenschaft will dem neuen Rektor helfen, die Universität weiter voranzubringen. Müller kennt die Universität sehr gut. Er hat hier studiert, gelehrt und war von 2006 bis 2008 Dekan der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Diese Erfahrung hat ihm einen entscheidenden Vorteil vor den anderen Bewerbern verschafft. "Er hatte einen Bonus", sagte Herwig Brunner, der Vorsitzende des Uni-Rats. Außerdem habe man sich für ihn entschieden, weil er ein "junger und dynamischer" Kandidat gewesen sei, mit dem die Hochschule eine langfristige Perspektive habe. Auch sei das Konzept, das Müller für die Uni der Zukunft entworfen hat, sehr überzeugend gewesen.

"Ich wünsche mir mehr Transparenz, damit alle wissen wohin die Reise der Universität geht", sagte Müller, der Hohenheim zu einem Innovationsmotor für Baden-Württemberg machen will. Dazu seien unter anderem neue Modelle der Kooperation mit externen Partnern notwendig.