Der Parkdruck rund um die Uni Hohenheim hat sich verschärft, seit dort die Parkplätze bewirtschaftet werden. Nun möchte die Stadt ihrerseits aufs Land einwirken. Denn ein kommunales Parkraummanagement, das wird es vor 2024/2025 nicht geben.

Plieningen/Hohenheim - Das Thema Parken beschäftigt die Menschen in Plieningen seit Jahr und Tag, allein schon wegen der Nähe zum Flughafen. Zusätzlich erhöht hat sich der Parkdruck, seit die Stellplätze rund um die Uni Hohenheim bewirtschaftet werden. Seit fast einem Jahr werden auf Anordnung des Landes auf den universitätseigenen Stellflächen Gebühren fällig. Rund 1400 Parkplätze auf und an dem Campus betrifft das. Was Anwohner im Vorfeld befürchtet hatten, hat sich längst bewahrheitet: Etliche Studenten stellen ihre Autos in nahen Wohngebieten ab, um sich die Gebühren zu sparen.

 

Bezirksbeirat fordert teilweise Rücknahme

Um den geplagten Anwohnern wenigstens etwas Linderung zu verschaffen, hat die CDU-Fraktion im Bezirksbeirat im Frühjahr beantragt, dass zumindest an den öffentlichen Straßen die Kosten für Abende und Wochenenden zurückgenommen werden. Der Antrag umfasste die Egilolfstraße, die Schwerzstraße, die Fruwirthstraße und die Garbe. Die Stadt möge beim Land darauf hinwirken. Und auch dort ist das Thema mittlerweile angekommen. Jüngst hat sich der Landtag mit der wachsenden Parkplatznot rund um die Uni befasst. Im Rahmen einer mündlichen Anfrage sprach Gisela Splett, Staatssekretärin im Finanzministerium, allerdings von einem „insgesamt sehr moderaten Tarif“ für Studenten und Uni-Bedienstete. Eine weitere Reduzierung des Tarifs würde nach Ansicht der Landesregierung den Zielen eines Kabinettsbeschlusses von 2018 widersprechen, wonach alle landeseigenen Parkplätze bewirtschaftet werden sollen.

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Nun, ein gutes halbes Jahr später, kam die Antwort auf den CDU-Antrag aus dem Rathaus. Und tatsächlich ist man bei der Stadtverwaltung derselben Meinung. „Um Verdrängungen in anliegende Wohngebiete abends und am Wochenende zu mildern, schlägt die Stadtverwaltung dem Land vor, dass die seitens der landeseigenen Parkraumgesellschaft eingeführte Parkregelung dahingehend geändert wird, dass der derzeit geltende Abend- und Samstags-, Sonntags- und Feiertagstarif für die betroffenen Parkplätze, zeitlich befristet bis zu einer etwaigen Einführung des Parkraummanagements, in ein kostenfreies Angebot umgewandelt wird“, schreibt der zuständige Bürgermeister Peter Pätzold in der Antwort an den Bezirksbeirat.

Parkraummanagement kommt wohl erst in ein paar Jahren

Die Einführung eines kommunalen Parkraummanagements ist in Plieningen schon lang im Gespräch, lässt aber auf sich warten. Aktuell sei eine Ausschreibung in Vorbereitung, die weitere Erhebungen in Vorbereitung auf ein Parkraummanagement vorsieht. Plieningen habe „die höchste Priorität“, versichert Peter Pätzold. Die Ergebnisse könnten demnach zum Jahreswechsel vorliegen. Allerdings sollen die Untersuchungen erst durchgeführt werden, wenn an der Uni wieder der Regelbetrieb herrscht. „Sollte sich bei dieser Untersuchung zeigen, dass die Auslastung der Parkplätze im Bereich von 100 Prozent ist, ist die rechtliche Grundlage für die Einführung des Parkraummanagements gegeben“, erklärt er weiter. In einem nächsten Schritt müssten dann unter Mitwirkung des Gemeinde- und des Bezirksbeirats Teilgebiete benannt und beschlossen werden.

Dass es mit der Einführung zackig gehen wird, diese Hoffnung zerschlägt Pätzold allerdings in seinem Schreiben an die Bezirksbeiräte. Er teilt mit: „Aktuell ist davon auszugehen, dass das Parkraummanagement in Plieningen frühestens im Rahmen der siebten Umsetzungsstufe im Doppelhaushalt 2024/2025 umgesetzt werden könnte.“