Auf dem Hohenheimer Unicampus gibt es eine neue Adresse für Hungrige – bald auch mit Außenterrasse. Und die Nachfrage ist riesig: Am Montag hat das Café Denkbar aufgemacht, mittags war der Laden bereits rappelvoll.

Stuttgart - In die Ladenzeile am HohenheimerUnicampus ist neues Leben eingekehrt – praktisch über Nacht. Am Montag hat dort das Café Denkbar aufgemacht – und mittags hat der Laden bereits gebrummt. Mit so einem Andrang am ersten Tag – und ganz ohne Werbung – haben weder der Investor Carl-Christian Vetter noch sein Küchenteam gerechnet. Doch unter den Studierenden hatte sich die Sache schnell herumgesprochen. „Wir haben auf Facebook 748 Likes“, sagt Vetter. Vor allem aber ist er „glücklich, dass wir endlich den Marathonlauf beendet haben“.

 

Viereinhalb Jahre hat es gedauert, bis Vetter sein ambitioniertes Projekt umsetzen und eine Lücke in der Hohenheimer Infrastruktur schließen konnte. Grund für die langwierigen Verhandlungen sei die Konstellation der Projektbeteiligten gewesen. Das Land, vertreten durch das Finanzministerium sowie durch das Unibauamt, habe sich mit 375 000 Euro an dem Umbau beteiligt, Vetter mit der doppelten Summe.

Café, Restaurant, Bar und Lounge

Doch das Ergebnis kann sich sehen lassen. Der Anspruch, gleichermaßen Café, Restaurant, Bar und Lounge zu sein, wird räumlich durch das klar gegliederte Raum- und Belichtungskonzept erfüllt. Schnörkelloses Mobiliar – rustikale Holztische, schwarze Kunstlederstühle –, lange Theke, Sitzecken in den Schaufenstern, Loungesessel im hinteren Bereich, hölzerner Dielenboden, gedämpftes Licht – das alles schafft Wohlfühlatmosphäre. „Ich will den Studierenden eine Art Wohnzimmer anbieten“, sagt Vetter, der selbst hier studiert hat. „Ich weiß, was hier fehlt.“ Auch Außengastronomie sei geplant – auf einem Holzpodest parallel zur Straße sowie zum Nachbarn Wittwer hin. „Die Möbel dafür haben wir schon zusammengeschraubt.“

148 Plätze drinnen und 100 draußen, das lindert den Mensa-Engpass. Mehr noch: „Wir beleben den ganzen Campus, und wir übernehmen einen Teil der Grundversorgung“, sagt Vetter. Denn die Mensa habe nur bis 15 Uhr und am Wochenende gar nicht geöffnet. Die Denkbar hat täglich auf – und bis in den Abend. Und Vetters Küchenteam will auch gastronomisch in einer anderen Liga spielen. Dafür sorgen die Küchenchefin Nadja Betzler, die zuletzt in Hamburg Sternekoch-Catering organisiert hat, ihr Stellvertreter Philipp Nicklisch und Küchenchef Jürgen Rein, der vorher im Calwer Eck gekocht hat. Auf dem Programm stehen eine täglich wechselnde Frühstückskarte, frische, regionale Speisen, eine Kaffeekarte mit „Wiener Anspruch“ sowie einige Weine und Cocktails.

Tagesessen ist schnell aus

Am Eröffnungstag ist das Tagesessen mit Gemüse und Kartoffeln für 4,90 Euro bereits um 13 Uhr aus. Leider, wie die freundliche Bedienung sagt. Doch kaum eine Viertelstunde später steht das „frische Blattwerk vom Keltenhof mit gebratenen Maultaschenscheiben“ für 8,90 Euro auf dem Tisch. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Nebenan freuen sich die Studentinnen, dass sie Wasser zum Kaffee bekommen. Dafür, dass der Service flutscht, sorgen sechs Festangestellte und 25 Aushilfen – alles Studierende. „Das ist für die perfekt – und für mich sind das alles Frequenzbringer“, sagt Vetter. „Ich bin kein Gastronom. Ich bin Projektentwickler.“ Potenzielle Gäste seien nicht nur die 12 500 Unigänger, sondern auch die 140 000 Park- und 30 000 Museumsbesucher.

Bezirksvorsteher Hemmerich gehört zu den ersten Gästen und zeigt sich begeistert – „eine absolute Bereicherung für den Campus, für den Stadtteil“.

Café Denkbar Fruwirthstr. 24, Montag bis Freitag 7.45–22, Samstag und Sonntag 9–18 Uhr; Telefon 22 03 79 72, www.cafe-denkbar.de