Uniformen und Hitzewellen passen nicht so gut zusammen. Hier erklären wir, welchen Spielraum Polizisten hinsichtlich der Kleidungsvorschriften bei hochsommerlichem Wetter haben.
Stuttgart - Die Hitzewelle hat Stuttgart und die Region fest im Griff – und manch ein Arbeitnehmer stöhnt dabei nicht nur über die Klimaverhältnisse in seinem Büro, sondern auch über die Kleidervorschriften. Denn diese gelten in vielen Unternehmen auch, wenn sich das Thermometer in schwindelerregenden Höhen befindet.
Berufsgruppen, die bei ihrer Arbeit eine Uniform tragen müssen, sind davon besonders betroffen – allen voran die Polizei.
Aber gibt es auch bei den Polizisten einen Spielraum, was das Tragen der Uniform bei sehr hohen Temperaturen betrifft? „Uniform ist halt Uniform“, erklärt Monika Ackermann von der Stuttgarter Polizei. „Glauben Sie mir: ich würde jetzt auch lieber mit kurzer Hose und Flip Flops am Schreibtisch sitzen, aber dann hätte ich garantiert ein Problem mit meinem Chef“, scherzt die Polizeisprecherin.
Die Mütze darf nur mit Erlaubnis des Chefs abgesetzt werden
Doch einen gewissen Spielraum haben die Polizisten dann doch: Zum einen haben Sie die Auswahl zwischen einem Langarm- und einem Kurzarmhemd – und seitdem es die blaue Uniform gibt, die die grüne vor knapp zehn Jahren ablöste, hat sich der Spielraum nochmal vergrößert.
„Die blaue Uniform hat zwei entscheidende Vorteile: Einerseits haben wir sowohl eine Sommer- als auch eine Winter-Cargohose zur Auswahl, außerdem gibt es eine Sommertragehülle für unsere Schutzweste – bei der alten Uniform mussten wir die Schutzweste nämlich noch unterm Hemd tragen“, sagt die Polizeisprecherin und ergänzt: „Ob wir nun ein Langarm- oder Kurzarmhemd tragen, welche Cargohose wir anziehen und ob wir die Sommertagehülle für die Schutzweste nutzen, dürfen wir selbst entscheiden“.
Doch so richtig ins Schwitzen kommt man ja auch unter der Polizeimütze. In diesem Fall sind die Regeln allerdings nicht so lax. Auf die Mütze dürfen Beamte auf Streife nämlich nur dann verzichten, wenn es der Revierleiter erlaubt – und einen triftigen Grund dafür gäbe es nur in zwei Fällen: Beim Fasching – „denn sonst ist sie weg“ – und bei Hitze. „Dies geschieht dann häufig in Absprache mit dem ganzen Präsidium“, so Monika Ackermann. So käme es dann an einem heißen Tag schon mal vor, dass ein Revierleiter eine Mail an die anderen Revierleiter im Präsidium Stuttgart schickt, dass es angebracht wäre, den Polizisten bei solch hohen Temperaturen die Mütze zu ersparen. Damit sei dann dafür gesorgt, dass die veränderte Kleiderordnung im ganzen Stadtgebiet gilt und nicht nur in einigen Revieren.