Der Ärztliche Direktor der Uniklinik Freiburg, Jörg Rüdiger Siewert, wird als Garant für den inneren Frieden an der Uniklinik gesehen. Noch bis 2018 kann er nun die widerstrebenden Interessen und Eitelkeiten der Ordinarien im Zaum halten.

Freiburg - Der Leitende Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende der Universitätsklinik Freiburg, Professor Jörg Rüdiger Siewert, hat seinen Vertrag vorzeitig bis Ende Oktober 2018 verlängert. „Mit der vorzeitigen Vertragsverlängerung wollen wir sicherstellen, dass das Universitätsklinikum Freiburg auch weiterhin kompetent, sicher und überlegt geführt wird“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Benz. Siewert hatte 25 Jahre als Chirurg am Münchner Klinikum rechts der Isar gewirkt und nach seiner Emeritierung 2007 die Leitung der Uniklinik Heidelberg übernommen.

 

Von dort ist der jetzt 75-Jährige Anfang März 2010 als kommissarischer Direktor nach Freiburg gekommen, nachdem der seinerzeitige Aufsichtsrat sowohl den ärztlichen als auch den kaufmännischen Chef aus ihren Ämtern entfernt hatte. Die Interimslösung als Krisenmanager sollte eigentlich bald beendet werden.

Siewert gilt als Garant für den inneren Frieden

Nach seinem Ausscheiden in Heidelberg übernahm Siewert im November 2011 jedoch den Chefposten mit ordentlichem Vertrag in Freiburg, die Suche nach einem anderen Chef wurde aufgegeben. 2013 wurde Siewerts Vertrag bis Ende 2016 verlängert. Dass er nun um zwei Jahre fortgeschrieben wurde, begründet der für das Land Baden-Württemberg dem Aufsichtsrat vorsitzende Ministerialdirigent Benz so: „Professor Siewert hat in den letzten Jahren hervorragende Arbeit für das Universitätsklinikum Freiburg geleistet.“

Siewert wird sowohl im Wissenschaftsministerium als auch in Freiburg als Garant für den inneren Frieden an der Uniklinik gesehen, der mit seiner fachlichen Kompetenz und der durchsetzungsstarken Art die widerstrebenden Interessen und Eitelkeiten der Ordinarien im Zaum halten kann. Die heftigen Auseinandersetzungen um den früheren Klinikchef Wolfgang Holzgreve haben Wunden geschlagen, die noch nicht überall verheilt sind.

Zudem hat sich offenbar niemand aus dem Haus nach vorne gedrängt und der Markt für Leitende Ärztliche Direktoren in Deutschland ist begrenzt. Der vielfach ausgezeichnete Mediziner gibt aber zu, „dass ich es nicht ungerne mache.“ Chef sein, sei „ein bissle“ sein Jungbrunnen. Der Aufsichtsrat habe, so Siewert zur StZ, „schon im Sommer mal gehorcht und gefragt, ob ich nicht die wichtigen Projekte, die gerade im Prozess sind, bis zum Ende begleiten möchte.“ Dem habe er zugestimmt.