Die Bewirtschaftung der Stellplätze rund um die Uni Hohenheim zieht sich hin. Außerdem wird es wohl keine Jahrestickets geben. Stattdessen sollen unterschiedliche Regelungen für Angehörige der Uni und für Besucher gelten.

Klima und Nachhaltigkeit: Julia Bosch (jub)

Hohenheim - Eigentlich sollte ab dem kommenden Wintersemester, also von Mitte Oktober an, das Parken rund um die Uni Hohenheim etwas kosten. Das hatte das Land vor einem knappen Jahr entschieden. Auch die Parkplätze an allen anderen Landesuniversitäten in Baden-Württemberg sollen kostenpflichtig werden. Nun ist klar, dass dies – zumindest am Campus in Hohenheim und in Vaihingen – nicht bis Oktober klappen wird. Zunächst muss eine Bauausschreibung erfolgen, danach müssen unter anderem Schranken und Ticketautomaten aufgestellt werden; das zieht sich hin. Studierende und Mitarbeiter der Uni dürfte das freuen. Sie können voraussichtlich noch bis Oktober 2020 kostenfrei in Hohenheim parken. Und Anwohner müssen vorerst nicht damit rechnen, dass bei ihnen die Straßen zugeparkt werden, weil Mitarbeiter und Studierende auf kostenfreie Parkmöglichkeiten ausweichen.

 

Keine reservierten Dauerparkplätze

Der Uni-Senat hat außerdem einen neuen Vorschlag entwickelt, wie genau die Parkgebühren für die rund 1700 Stellplätze in Hohenheim umgesetzt werden sollen. So soll es keine reservierten Dauerparkplätze geben, von denen feste Kontingente für Studierende und Mitarbeiter reserviert werden können. Stattdessen sollen alle Angehörigen der Uni deutlich preiswerter wegkommen als Externe – also zum Beispiel Besucher von Abendveranstaltungen der Universität oder Spaziergänger im Hohenheimer Park. Gäste sollen laut dem Vorschlag des Senats zwei Euro pro Stunde für das Abstellen ihres Wagens bezahlen, Angehörige der Uni lediglich zwei Euro am Tag – außerdem eine Gebühr von einem Euro pro Monat für den zur Einfahrt benötigten Parkausweis.

„Dieser Vorschlag wurde am Mittwochnachmittag vom Uni-Senat mit 19 Ja-Stimmen, null Nein-Stimmen und drei Enthaltungen so beschlossen. Nun muss noch der Rektor zustimmen – das ist aber reine Formsache. Er hat bereits im Vorhinein gesagt, dass er sich dem Senat anschließen wird“, erläutert die Uni-Sprecherin Dorothea Elsner. Im Anschluss gehe der Vorschlag an die landeseigene Parkraumgesellschaft Baden-Württemberg (PBW) – diese treffe die finale Entscheidung. Der Geschäftsführer der PBW, Gebhard Hruby, sagt jedoch bereits jetzt: „Die zwei Euro pro Tag für Angehörige der Uni sind von unserer Seite aus in Ordnung. Die zwei Euro pro Stunde für Externe besprechen wir noch.“

Für manche könnte die neue Variante teurer werden

Ursprünglich hatte die PBW vorgesehen, knapp die Hälfte der 1700 Stellplätze jahresweise für Dauerparker zu vergeben. Allerdings konnten sich der Personalrat und Vertreter der Studenten nicht auf eine faire Verteilung einigen. Für diesen Fall hatte die PBW angekündigt, die Dauerparkberechtigungen nach dem Windhundverfahren zu vergeben, sprich: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Das wollte die Uni Hohenheim verhindern, deshalb bildete sich eine Kommission aus Studenten, Beschäftigten und Professoren. Diese entwickelte die Idee mit den unterschiedlichen Preisen für Interne und Externe. „Die Auslastung der Parkplätze dürfte bei Tages- und Stundentickets wesentlich höher liegen als mit Dauerparkberechtigungen“, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme der Uni Hohenheim.

Für einige birgt der neue Vorschlag aber auch Nachteile: Diejenigen, die täglich zur Uni pendeln, bezahlen mehr, wenn sich die Idee des Senats durchsetzt. Denn für die Dauerparkkarten hatte die PBW 25 Euro pro Monat vorgesehen. Wer nun an 20 Tagen im Monat an der Uni Hohenheim parkt und jedes Mal ein Tagesticket löst, muss 40 Euro bezahlen – zuzüglich der monatlichen Parkausweispauschale von einem Euro.