Ein Titel als Exzellenz-Uni würde nicht nur das Image der Uni Stuttgart schmücken, sondern ihr auch einen reichen Geldsegen einbringen: bis zu 95 Millionen Euro.

Stuttgart - Die Uni Stuttgart und ihr Rektor Wolfram Ressel fiebern dem 19. Juli entgegen. Da wird sich entscheiden, ob sie es mit ihrer „Vision: intelligente Systeme für eine zukunftsfähige Gesellschaft“ bei der bundesweiten Exzellenzstrategie zur „Exu“ schafft: zur Exzellenzuni. Die Voraussetzungen dafür hat die Uni bereits durch ihre zwei bewilligten Exzellenzcluster „Daten-integrierte Simulationswissenschaften“ und „Integratives computerbasiertes Planen und Bauen für die Architektur“ erfüllt.

 

Bei der Exu geht es um viel Geld: Ihre Antragssumme beziffert die Uni mit 95,185 Millionen Euro auf sieben Jahre. 200 Unimitarbeiter hätten auf dieses Ziel hingearbeitet. Allerdings ist die Konkurrenz groß: Von bundesweit 19 Wettbewerbern kommen nur maximal elf zum Zug.

Zu den geplanten Vorhaben der Uni gehört auch der Auf- und Ausbau neuer Profilbereiche: autonome Systeme und Biomedizin. Auch ein „Institute for the Reflection of Intelligent Systems“ soll entstehen. „Wir wollen Ingenieure und Naturwissenschaftler zu den Medizinern bringen“, sagte Rektor Wolfram Ressel am Mittwoch vor Unirat und Senat. „Wir haben Rückmeldungen aus Politik und Verwaltung, dass das gebraucht wird.“ Dabei wolle man mit dem Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart und der Tübinger Uniklinik kooperieren.

Zahl der Studierenden ist in drei Jahren um fast 2000 geschrumpft

Für die Bundesgartenschau in Heilbronn 2019 haben zwei Uni-Institute zwei innovative Pavillonbauten ersonnen: laut Ressel „weltweit einzigartig“ wegen ihrer Spannweite, aber auch wegen ihrer komplett digital geplanten und gefertigten Leichtbautragwerke. Während die Uni ihre Drittmittel 2018 auf 216,4 Millionen Euro steigern konnte, ist ihr Gesamtvolumen auf 542,5 Millionen Euro zurückgegangen. Rückläufig ist auch die Zahl der Studierenden auf derzeit 25 705 – vor drei Jahren waren es noch 27 792. Damit liege die Uni im Bundestrend. „Die doppelten Abijahrgänge sind durch“, so Ressel. Aktuell kommen 5579 Studierende aus dem Ausland – das sind 22 Prozent. Damit belege die Uni bundesweit Platz eins. Deutliche Einbrüche gebe es bei Fahrzeug- und Motorentechnik.