Der rote Teppich ist bei Promi-Preisverleihungen mindestens so wichtig wie die teuren Roben und falschen Tränen der Stars. Weil die Farbe Purpur lange den Mächtigen vorbehalten war, ist der rote Teppich bis heute ein Zeichen für Hochachtung.

Los Angeles - Bei hochkarätigen Preisverleihungen wird ein Hauptdarsteller des Spektakels mit Füßen getreten: Der rote Teppich ist dabei mindestens so wichtig wie die teuren Roben und falschen Tränen. Warum ist Auslegware für Würdenträger und Promis eigentlich immer rot?

 

Der Rotton Purpur war lange die teuerste Farbe überhaupt. Gewonnen wurde er aus dem Drüsensekret der Purpurschnecke. Die Phönizier sollen die ersten gewesen sein, die aus dem Meerestier, Salzwasser und Urin einen Sud kochten, der Textilien – je nach Schneckenart, Geschlecht, Ernährung und Färbedauer – grün, altrosa, tiefrot, blau, violett oder fast schwarz färbte. Für ein Gramm des dunkelsten Purpurtons waren 10 000 Schnecken nötig. Tragen durften diese kostbare Farbe nur die Mächtigen: Senatoren, Kaiser, Kardinäle. Ein purpurfarbener Teppich drückt also Hochachtung und Respekt aus.

Der rote Teppich in der griechischen Mythologie 

Einer der ersten roten Teppiche kommt in der griechischen Mythologie vor: Der siegreiche König Agamemnon schreitet nach seiner Rückkehr aus Troja über einen solchen in seinen Palast. Lange auskosten kann er den Triumph nicht: Kaum angekommen wird er von seiner Frau Klytaimnestra und ihrem Liebhaber Aigisthos ermordet.

Ein solches Ende müssen die Promis nach den Preisverleihungen eher nicht befürchten.