Der Kampf zwischen Regimegegnern und Assad-Regierung in Syrien spielt sich auch im Internet ab: Am Montag wurden Webseiten der Regierung gehackt.

Damaskus/Kairo - Der Kampf zwischen Regimegegnern und der Assad-Regierung in Syrien spielt sich zunehmend auch im Internet ab: Am Montag wurden mehrere Webseiten von Regierungsinstitutionen gehackt. Anonyme Oppositionelle füllten die Seiten mit eigenen Inhalten.

 

Unter anderen platzierten sie eine interaktive Landkarte, die über die Razzien der syrischen Sicherheitskräfte und ihre Opfer informierte, sowie Comics, die den Staatschef Baschar al-Assad verhöhnten, berichtete der Nachrichtensender Al-Dschasira. Betroffen gewesen seien die Internet-Auftritte von drei Ministerien und sieben Stadtverwaltungen. Zu den elektronischen Attacken bekannten sich die unbekannten Gruppen Anonymous und RevoluSec. Mehrfach erschien auf den gehackten Seiten auch die Warnung: „Vergiss nicht! Du wirst beobachtet.“

Sieben Zivilisten getötet

In der Vergangenheit waren vom Assad-Regime beauftragte Hacker immer wieder in Webseiten der Opposition eingedrungen. Beobachter gehen auch davon aus, dass der syrische Geheimdienst durch elektronische Lauschangriffe im Internet die persönlichen Daten von Oppositionellen und Aktivisten abfischt, um bei seinen Unterdrückungsmaßnahmen darauf zurückzugreifen.

Die syrische Armee setzte unterdessen ihre Aktionen gegen die Regierungsgegner fort. Syrische Aktivisten im Libanon berichteten von einer Verstärkung der Truppen in Duma, einem Vorort von Damaskus und an der Grenze zum Libanon. Mindestes sieben Zivilisten seien bei Protesten am Wochenende getötet worden, berichteten Aktivisten.

In Syrien verlangen seit mehr als sechs Monaten Tausende Demonstranten ein Ende des Assad-Regimes. Nach UN-Angaben sollen in diesem Zeitraum 2700 Menschen getötet worden sein.