In Leinfelden-Echterdingen wird das Straßennetz analysiert, begonnen wurde in Unteraichen. Um die Sicherheit von Kindern geht es unter anderem auf der Schulstraße.

Leinfelden-Echterdingen - Wieder einmal stand das Thema Verkehr auf der Tagesordnung des Technischen Ausschusses, wieder einmal ging es um den Stadtteil Unteraichen. Diesmal im Rahmen eines Pilotprojekts. Denn die Stadt will das innerörtliche Straßennetz in allen Ortsteilen für sämtliche Verkehrsteilnehmer analysieren und nach einheitlichen Kriterien kategorisieren. Daraus sollen Vorschläge für Geschwindigkeitsbeschränkungen – entweder in ganzen Zonen oder auch nur in einzelnen Straßen oder gar in Straßenabschnitten – und andere Verbesserungen abgeleitet werden.

 

Die Hauptachsen für Radler im Ort sind nicht ideal

Steffen Eckert vom Filderstädter Büro Praxl und Partner erläuterte dem Gremium die Ergebnisse seiner Untersuchung und präsentierte einen Plan, auf denen die Straßen des Stadtteils entsprechend ihrer Bedeutung farblich markiert wurden.

„Ein Problem ist die bestehende Führung der Hauptverkehrsstraßen“, sagte er und bezog sich damit vor allem auf die Stuttgarter Straße, die westliche Hohenheimer Straße und die Max-Lang-Straße im Ortskern. Ein Thema, das in den vergangenen Wochen intensiv diskutiert worden war und um dessen Lösung gerungen wird. Eckerts Vorschlag: abschnittsweise Tempo 40 und eine verbesserte Verkehrsführung für Radfahrer. Ohnehin bezeichnete der Fachmann die Hauptachsen für Radler im Ort als „nicht ideal“.

An der Schulstraße sieht Eckert im Bereich des Kinderhauses Möglichkeiten, die Sicherheit der Kinder zu steigern. So könnte ein verkehrsberuhigter Bereich in Höhe der Alten Schule eingerichtet und die Straße mit Tiefborden, einer speziellen Form von Bordstein, abgegrenzt oder deren Niveau erhöht werden. SPD-Stadtrat Jens Zellmer begrüßte wie auch Beatrix Hess (Freie Wähler) diesen Vorschlag. „Es ist wichtig, den Kindern klarzumachen, wo der Gehweg endet und die Straße beginnt“, sagte er.

Empfehlung für Tempo 40 im innerörtlichen Hauptstraßennetz

Auf das Jahr 2025 ausgerichtet machte der Ingenieur Vorschläge, um die Verkehrssituation in Unteraichen zu verbessern. Dazu gehörten verkehrsberuhigte Bereiche bei den Anliegerstraßen. Die Probleme an der westlichen Hohenheimer Straße lassen sich seiner Meinung nach jedoch nur durch den Bau einer neuen Querspange zwischen der Stuttgarter Straße und der Max-Lang-Straße aufheben. Er empfiehlt zudem Tempo 40 im innerörtlichen Hauptstraßennetz.

Für die CDU habe die Stärkung des Radverkehrs nicht die höchste Priorität, sagte Fraktionschefin Ilona Koch. „Wir wollen Maßnahmen, bei denen die Bürger Entlastung spüren“, betonte sie, ohne konkret zu werden. Am Knotenpunkt Stuttgarter Straße/Max-Lang-Straße brauche man eine Lösung, die wirkt und von den Bürgern akzeptiert wird.

Für Erich Klauser (SPD) ist die Untersuchung eine gute Grundlage. „Das Verkehrsproblem werden wir aber nur mit der Nordspange zwischen der Rohrer Straße und der Maybachstraße lösen können“, betonte der Fraktionsvorsitzende und wurde in seiner Ansicht von Claudia Moosmann (Freunde der Filderpiraten) unterstützt. Wolfgang Haug (FDP) schilderte plastisch, wie oft man als Autofahrer in verschiedenen Tempo-Zonen unterwegs sei. „Je kleinteiliger, desto problematischer“, so sein Schluss, den auch Bürgermeisterin Eva Noller teilte: „Die Geschwindigkeitszonen sollen einheitlicher werden.“