Familie/Bildung/Soziales: Viola Volland (vv)

Ehrenamtliche bedauern es aber, dass die Flüchtlinge in den Wohnungen nicht länger bleiben konnten und nun den „persönlichen Wohnraum verlieren, in dem sie begonnen haben, sich einzurichten, in dem sie sich etwas zurückziehen, ein bisschen sie selbst sein konnten“, wie es Gesine Kulcke vom Freundeskreis Hallschlag ausdrückt. Die Systembauten lägen dagegen im Gewerbegebiet.

 

„Im Moment ist das Gelände in der Quellenstraße sehr unwirtlich“, meint auch Ursel Beck von der Mieter/Bürgerinitiative Hallschlag, die das Projekt kritisiert (siehe Infokasten) und befürchtet, dass „die meisten Flüchtlinge wohl nicht mehr aus den Systembauten herauskommen“.

Aktuell kommen vor allem Familien nach Stuttgart

Inzwischen werden Flüchtlinge tatsächlich immer länger untergebracht. Man versuche, die Menschen nach zwei Jahren in kleinere Einheiten zu verlegen, sagt der Sozialamtsleiter. „Aber die Systembauten werden auch der Anschlussunterbringung dienen“, stellt er klar. Baulich werden diese deshalb angepasst. Die neuen Systembauten, in denen Ende des Jahres vorwiegend Menschen mit Bleiberecht untergebracht werden sollen, bekämen Zwischentüren zwischen den Zimmern. Das erleichtere gerade Familien den Alltag, wenn man nicht immer über den Flur muss, um zu den Kindern zu kommen. Die Familien könnten dann auch das eine Zimmer zum Schlafen, das andere zum Wohnen nutzen. Aktuell kämen so viele Familien wie noch nie: 68 Prozent der Flüchtlinge, die Stuttgart bekomme, seien Familien.