Der Reitverein Stuttgart Untere Körschmühle hat die Geschicke des Reitstalls übernommen. Die Pferdewirtin Miriam Adam hat die Betriebsleitung inne. Der Dressurausbildungsstall möchte den Bedürfnissen von Pferd und Reiter gerecht werden.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Möhringen - Die Harmonie zwischen Pferd und Reiter steht an oberster Stelle. Eine artgerechte Haltung der Tiere bildet die Grundlage dafür. „Ein Pferd ist kein Sportgerät“, sagt Felix Weil. Er ist der Vorsitzende des Reitsportvereins Stuttgart Untere Körschmühle, der zum November den Betrieb des Reitstalls übernommen hat. „Wir möchten auf die Bedürfnisse sowohl der Pferde als auch der Reiter eingehen“, sagt Miriam Adam. Sie hat im Auftrag des RSV die Betriebsleitung des Dressurausbildungsstalls übernommen. Eine innige Beziehung von Pferd und Reiter fördere die Zufriedenheit von beiden. Der tierwohlorientierte Umgang sei auch Voraussetzung für Erfolg im Turniersport, sagt Weil.

 

Miriam Adam ist mit Pferden aufgewachsen. „Ich glaube, ich konnte reiten, bevor ich laufen konnte“, sagt sie. Ihre ganze Familie sei dem Reitsport zugetan. Die junge Frau kann selbst Erfolge im Dressurturniersport bis Klasse S, also dem höchsten Schwierigkeitsgrad, und im Springreiten bis Klasse M, der zweitschwersten Klasse, aufweisen. Adam hat eine kaufmännische Ausbildung absolviert, bevor sie ihren Pferdewirt gemacht hat. „Ich möchte noch viele Pferde bis zur Klasse S ausbilden und junge Reiter fördern“, wünscht sich Adam für ihre Zukunft an der Körschmühle. Von der Basisarbeit bis zum Turniersport, sagt Adam, solle die gesamte Breite des Reitens im Dressurausbildungsstall angeboten werden.

Die Pferde bekommen täglich Freilauf

Die etwa 30 Pferde, die derzeit im Stall eingestellt sind, bekommen täglichen Freilauf auf den Koppeln und Sandpaddocks, das sind kleinere eingezäunte Ausläufe. „Damit die Pferde auch noch Pferd sein dürfen“, sagt Miriam Adam. Wer sein Pferd in der Unteren Körschmühle eingestellt hat oder eine Reitbeteiligung für eines der Pferde hat, kann für eine zusätzliche Gebühr die Reitanlagen nutzen und Unterricht nehmen.

Die historische Mühle im Körschtal ist seit 1953 im Besitz der Familie Hölzel, die noch heute im Mühlenhaus über der Gaststätte des Reitstalls lebt. Miriam Adam und der RSV übernehmen die Geschicke von Ralf Müller und seinem Team, die jahrelang für die Ausbildung und die Versorgung der Pferde im Stall verantwortlich waren.

Die Ställe werden sukzessive saniert

Der neue Pächter möchte den anerkannten Dressurausbildungsstall weiter ausbauen. Die Reithalle bekam erst kürzlich einen neuen Boden, der schonender für die Gelenke, Bänder und Knochen der Pferde ist. Die Ställe sollen sukzessive saniert werden. „Im nächsten Jahr würden wir gerne einen neuen Stall mit Paddocks bauen“, sagt Felix Weil.

Miriam Adams Herz schlägt für Pferde. „Es ist mehr als nur ein Job. Man kann diese Arbeit nur gut machen, wenn man mit Leidenschaft dabei ist“, sagt sie. Ein Arbeitstag mit Pferd endet nicht nach acht Stunden, sagt Adam. Früh aufstehen und lang arbeiten gehöre dazu. „Es ist ein sehr zeitintensiver Job“, bestätigt Weil, der von seiner Frau und seinen Töchtern mit dem „Pferdevirus“, wie er sagt, angesteckt wurde. Für die neuen Verantwortlichen in der Körschmühle ist das Leben und die Arbeit mit den Vierbeinern dennoch das Schönste der Welt.