Am Donnerstagabend ist in der Obdachlosen- und Flüchtlingsunterkunft an der Böblinger Straße in Steinenbronn ein Feuer ausgebrochen. Die Polizei hat bereits einen Verdacht.

Steinenbronn - Am Donnerstagabend hat es gegen 20.40 Uhr in einem Schlafzimmer in der Obdachlosen- und Flüchtlingsunterkunft an der Böblinger Straße in Steinenbronn gebrannt. Der Brand entstand in der Wohnung einer 49-jährigen Frau. Sie und sieben weitere Bewohner wurden leicht verletzt in Hospitäler gebracht.

 

In dem Haus leben elf Personen. In der Nacht konnte niemand mehr zurück in die Wohnungen des betroffenen Hauses. „Sie haben die Nacht in Krankenhäusern und in einem Hotel verbracht. Denn die Wohnungen waren sehr verraucht“, sagt Simon Römmich, der Steinenbronner Ordnungsamtsleiter. Konkret waren die Freiwilligen Feuerwehren von Steinenbronn und Waldenbuch mit insgesamt 25 Leuten und fünf Fahrzeugen vor Ort und bekämpften den Brand. Es halfen auch 20 Rettungskräfte von den Ortsgruppen Steinenbronn, Waldenbuch und Schönaich des Deutschen Roten Kreuzes. „Der Brand ist auf der Matratze eines Bettes ausgebrochen“, sagt Stefan Turata, der Steinenbronner Feuerwehrkommandant auf Anfrage. Er war am Donnerstagabend im Einsatz.

Als die Feuerwehr eintraf, war noch ein Hund im Gebäude

Die Bewohner des Hauses Böblinger Straße 15 hätten sich beim Eintreffen der Feuerwehr schon ins Freie gerettet. „Es war aber noch ein Hund im Gebäude. Wir haben ihn herausgeholt“, sagte Turata. Ein anderer Trupp löschte derweil das Feuer. Währenddessen konnte nicht ausgeschlossen werden, dass sich die Flammen ausweiten. „Darum waren 21 Feuerwehrleute noch in Bereitschaft.“ Denn der heiße Rauch hätte Dinge in anderen Wohnungen entzünden können. Dazu kam es jedoch nicht. „Wir haben auch die abgehängte Decke abgenommen und geschaut, ob da drin etwas brennt.“ Das sei nicht der Fall gewesen.

Am frühen Freitagmorgen um 0.30 Uhr konnten die Feuerwehrleute den Einsatz mit einer Brandnachschau abschließen. Für sie sei es ein Routineeinsatz gewesen, sagte Feuerwehrkommandant Turata.

Alle Bewohner bis auf die Frau, in deren Schlafzimmer das Feuer ausgebrochen war, konnten am Freitag wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. „Wir haben am Freitagmorgen noch einmal die Luftbelastung gemessen. Sie war so, dass sie zurückkehren konnten.“ Das Lüften habe gewirkt. In den anderen Wohnungen sei nichts kaputt gegangen. Die Räume der 49-jährigen Frau müssten komplett saniert werden, sagt Turata.

Die Polizei beziffert den Schaden auf 20 000 Euro. „Wir ermitteln wegen fahrlässiger Brandstiftung gegen die Verursacherin und Geschädigte“, sagt Tatjana Wimmer, die Sprecherin des für Steinenbronn zuständigen Polizeipräsidiums Ludwigsburg. Am Freitagmorgen seien Brandermittler vor Ort gewesen und hätten Spuren gesichert. Genauere Erkenntnisse stehen noch nicht fest.