H.P. Kaysser investiert acht Millionen Euro in ein neues Zentrum für Präzisionszerspanung in Nellmersbach, das mit modernster Technik und umweltfreundlicher Klimatisierung die Wettbewerbsfähigkeit stärken soll.
Die H.P. Kaysser GmbH + Co. KG investiert am Standort Nellmersbach kräftig in die Zukunft: Wie das Unternehmen, ein Spezialist für Blech- und Metallbearbeitung, selbst mitteilte, fließen rund acht Millionen Euro in ein neues Kompetenzzentrum für Präzisionszerspanung. Von Frühjahr kommenden Jahres an will man dort nicht nur mit hochpräzisen Maschinen, sondern auch mit einer umweltfreundlichen Klimatisierung punkten.
Auf einer Fläche von 2500 Quadratmetern entstehen laut Firmenmitteilung zehn „hochmoderne Bearbeitungszentren (BAZ)“, die für präzise Ergebnisse bei kleinen und großen Werkstücken sorgen sollen. Als ein buchstäblich und im übertragenen Sinn herausragendes Element der Anlage wird eine sogenannte Fahrständer-Fräsmaschine genannt, mit der sich riesige Bauteile von bis zu 14 Metern Länge bearbeiten ließen.
Klares Bekenntnis zum Standort
„In schwierigen Zeiten setzen wir bewusst auf Investitionen und bekennen uns klar zum Standort Deutschland“, kommentiert Thomas Kaysser, der geschäftsführende Gesellschafter, die Investition. Die neue Halle in Nellmersbach ermögliche höchste Präzision mit Toleranzen im Hundertstel-Millimeter-Bereich. So fertigen die Experten des Unternehmens unter anderem große Maschinengrundkörper für die Pharmaindustrie und die mit extrem ultravioletter Strahlung durchgeführte Lithografie sowie Feeder (Fütterer) für einen Verbund von Karosserieteilepressen.
Möglich macht die Präzisionsarbeit unter anderem auch ein stabiles Klima, das in der Halle auf innovative und nachhaltige Art erzeugt wird: Fußbodenheizungen und -kühlungen sowie Schwerkraft-Kühlsysteme in den Wänden halten die Bedingungen konstant. Eine Wärmepumpe mit einer Leistung von 300 Kilowatt, gespeist durch die firmeneigene Solaranlage, versorgt das System mit Energie.
Ökobilanz im Blick
So will das Unternehmen mit dieser Großinvestition nicht nur seine eigene Wettbewerbsfähigkeit stärken, es sieht auch ein „Zeichen für nachhaltiges und zukunftsorientiertes Wirtschaften in der Region“ gesetzt, heißt es.
Dank eines vollautomatischen, rund 50 Meter langen Teilelagers und moderner Bearbeitungsprozesse könnten künftig selbst kleine Aufträge effizient und CO₂-schonend produziert werden. Kunden sparten durch die zentrale Fertigung Transportwege und -zeiten – was letztlich auch die allgemeine Umweltbilanz weiter verbessere.
H.P. Kaysser
Standorte
Die H.P. Kaysser GmbH + Co. KG ist 1947 von Hans-Paul Kaysser in Stuttgart gegründet worden. 1963 siedelte das Unternehmen nach Winnenden um. 1969 wurde ein 25 000 Quadratmeter großes Grundstück in Nellmersbach angekauft. Hier entstand 1971 die erste, 1000 Quadratmeter große Halle. 1977 wurde Nellmersbach zum neuen Firmensitz. Weitere Standorte sind Kornwestheim und Bistriţa in Rumänien.
Leistungen
Das Unternehmen mit seinen rund 450 Mitarbeitenden gehört zu den führenden Anbietern im Bereich der Blech- und Metallbearbeitung. Vom einfachen Blechteil bis zu komplexen, mit Elektronik versehenen Baugruppen bietet man Lösungen für Industriekunden unterschiedlicher Branchen und ist dabei häufig auch Entwicklungs- und Strategiepartner. Bearbeitet werden Stahl, Guss, Edelstahl, Titan, NE-Metalle und Aluminium in allen Variationen.