Nach 135 Jahren stellt die Sektkellerei Ludwig Rilling ihren Betrieb ein. Damit verschwindet eine Traditionsmarke vom Markt. Die ersten Hintergründe zu dem Aus.

Die Sektkellerei Ludwig Rilling stellt schrittweise bis zum 30. September ihren Betrieb ein. Die Geschäftsführer Tobias Grimminger und Cemal Isin informierten darüber die rund 30 Mitarbeitenden. Damit endet nach 135 Jahren die Sektherstellung in der Brückenstraße in Bad Cannstatt.

 

Als Grund für die Schließung teilte das Unternehmen mit, dass es für die Weiterführung respektive den Umbau zum Manufakturbetrieb keinen Investor gefunden habe. „In der vergangenen Woche sind die Gespräche mit einem potenziellen Partner ohne Erfolg geblieben“, erklärte ein Sprecher. Es sei ein Unternehmen aus der Branche gewesen. Einen Namen könne er nicht nennen. Der Partner sei abgesprungen, weil die Investitionen für die Neuausrichtung zu hoch seien.

Absatz ist offenbar rückläufig

Zudem erklärte die Firma, dass der Absatz seit den 1990er Jahren rückläufig gewesen sei. Die Familiensektkellerei Rilling ist 1887 als Weinhandlung gegründet worden. Die Sektkellerei besteht neben der Wilhelmsbrücke seit 1935. Bis zur Übernahme durch die neuen Eigentümer, einem Projektentwickler mit Sitz in Aalen, Mitte 2021 war Rilling ein Familienunternehmen in der vierten Generation.