Sie sind klein, fruchtig und süß – doch was unterscheidet eigentlich Rosinen und Sultaninen voneinander? Und was sind dann Korinthen? Wir klären auf.

Katrin Jokic

Fest steht: Die Bezeichnung „Rosine“ dient als Überbegriff für alle getrockneten Weintrauben. Das heißt, auch Sultaninen und Korinthen sind Rosinen. Aber nicht jede Rosine ist eine Sultanine.

 

Rosinen entstehen durch Trocknung: Die Weintrauben werden traditionell auf speziellen Gestellen oder Planen in der Sonne getrocknet. Heutzutage erfolgt die Trocknung aber unter anderem auch in speziellen Anlagen, die genügend Hitze erzeugen. Dadurch sinkt der Wassergehalt der Frucht von etwa 95% auf 15 bis 18%. Gleichzeitig werden Frucht- und Traubenzucker, Mineralstoffe und Vitamine konzentriert: Rosinen sind kleine Energiebündel, die sich super als gesunder Snack oder als Alternative zu Schokolade und Co eignen. Ein weiterer Vorteil der Trocknung: Die Frucht wird konserviert und somit länger haltbar gemacht.

Die klassischen Rosinen bestehen aus dunkelroten oder blauen Trauben wie der Malagatraube oder der Rozakitraube. Diese werden 5 bis 7 Tage lang getrocknet, bevor sie von Kernen und Stielen befreit, erneut gewaschen und getrocknet werden. Danach werden die meisten Rosinen noch mit Öl (Sonnenblumenöl) behandelt, um ein Zusammenkleben zu verhindern. Sie kommen vor allem aus Spanien, der Türkei und Griechenland.

Sind Sultaninen und Rosinen das gleiche?

Sultaninen sind eine spezielle Form von Rosinen. Sie sind oft weicher als Rosinen und haben einen feinen süßlichen Geschmack, der an Honig erinnert. Der Unterschied zwischen Sultaninen und Rosinen liegt aber einzig in der genutzten Traubensorte und in der Trocknung.

Während Rosinen aus dunklen Trauben gemacht werden, entstehen Sultaninen aus hellen, kernlosen Weintrauben – zum Beispiel aus der Rebsorte „Sultana“. Deswegen sind Sultaninen auch nachher, wenn wir sie im Supermarkt kaufen können, oft deutlich heller als andere Rosinen.

Außerdem werden Sultaninen vor der Trocknung gedippt. Das heißt: Sie werden mit einer Lösung aus Pottasche und Olivenöl besprüht. Dadurch löst sich die Wachsschicht der äußeren Traubenschale und die Traube wird wasserdurchlässiger – sie trocknet schneller. Gerade einmal 3 bis 5 Tage braucht die Sultanine, um zu trocknen. Ihre hellbraune bis goldene Farbe behält sie dabei.

Sultaninen werden vor allem in der Türkei, in Kalifornien, Australien und Südafrika hergestellt. Manchmal werden Sultaninen mit Schwefel behandelt. Damit sollen die Weinbeeren haltbarer gemacht werden. Durch die Trocknung sind sie aber ohnehin konserviert, sodass das Schwefeln nicht unbedingt notwendig ist. Geschwefelte Sultaninen führen bei manchen Menschen zu Kopfschmerzen und Übelkeit. Greifen Sie deswegen im Zweifelsfall eher zu ungeschwefelten Sultaninen.

Weitere Sorten von Rosinen: Korinthen und Zibeben

Korinthen haben ihren Namen von der Traubensorte „Korinthiaki“, der sich wiederum vom griechischen Ort Korinth ableitet. Das heißt, Korinthen werden ausschließlich aus dieser Rebsorte hergestellt. Heutzutage stammen Korinthen aber nicht mehr nur aus Griechenland, sondern ebenfalls aus aller Welt. Heraus kommt eine sehr kleine Rosine mit schwarz-violetter Färbung. Da sie weniger klebrig sind, werden sie nach dem Trocknen nicht geölt. In der mediterranen und nordafrikanischen Küche gibt es viele Speisen, die Korinthen enthalten, aber auch in Großbritannien oder den Niederlanden findet man Leckereien wie den „Christmas Pudding“ oder „krentenbollen“, die traditionell Korinthen enthalten.

In manchen Teilen von Süddeutschland und Österreich ist „Zibebe“ das Synonym für Rosine und wird für alle getrockneten Weinbeeren verwendet. Ansonsten sind mit Zibeben aber spezielle Rosinen gemeint, nämlich Beeren, die direkt am Rebstock trocknen. Im Supermarkt findet man Zibeben in der Regel nicht. Sie werden für die Herstellung von Süßwein (Trockenbeerenauslese) genutzt.

Rosinen, Sultaninen, Korinthen & Co: So schmecken sie besonders gut

Getrocknete Weintrauben sind besonders in Gebäck besonders beliebt – vor allem zur Advents- und Weihnachtszeit. Christstollen wird beispielsweise häufig mit Rosinen verfeinert.

Aber auch außerhalb der Weihnachtszeit können Sie Rosinen genießen, zum Beispiel im Müsli. Sie eignen sich ebenso als gesunder, vitaminreicher Snack für zwischendurch. Wegen des hohen Zuckergehalts sollten Sie zwar auch Rosinen in Maßen genießen, aber gesünder als Schokolade sind sie allemal. Achten Sie darauf, genügend zu trinken, wenn Sie Rosinen essen, da diese dem Körper sonst Wasser entziehen und die Verdauung behindern können. Alternativ können Sie die Rosinen einige Stunden in Wasser oder Fruchtsaft aufweichen lassen. Dann wiederum fördern Rosinen die Verdauung.