Knapp sieben Monate nach Beginn des Krieges gegen die Ukraine hat Russland eine Teilmobilmachung der eigenen Streitkräfte angeordnet. Was bedeutet das?

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Generalmobilmachung oder Mobilmachung ist ein militärischer Fachbegriff. Er bedeutet, dass in Krisen- und Kriegszeiten nicht aktive Truppenteile – sogenannte Reservisten – zum Militär und zu den Teilstreitkräften wie Heer, Luftwaffe und Marine einberufen werden.

 

Diese Reservisten haben ihren Militärdienst abgeleistet und arbeiten inzwischen in Zivilberufen. Im Falle einer eskalierenden Lage werden sie wieder einberufen, um als Soldaten in der Logistik oder bei der kämpfenden Truppe eingesetzt werden zu können.

Eine Mobilmachung kann ausgerufen werden, wenn etwa ein Staat droht, in einen anderen einzumarschieren oder die militärische Lage in einem bewaffneten Konflikt ausgeweitet wird.

In einem solchen Fall muss das Militär des bedrohten Landes versuchen, sich auf diesen möglichen Einmarsch vorzubereiten. Deshalb werden alle Personen mobilisiert, die bei der Verteidigung des Staatsgebietes oder einer Invasion mithelfen könnten.

Wie läuft eine Mobilmachung ab?

Bei einer Mobilmachung werden zuerst aktive und teilaktive Soldaten, die noch nicht in dem Konflikt involviert sind, ausgerüstet und mit Befehlen versehen, um ihre sogenannten Friedensstandorte zu verlassen und in den Kampfeinsatz zu ziehen.

Bei einer Generalmobilmachung können darüberhinaus alle verfügbaren Reserven zu den Waffen gerufen werden. Bei einer Teilmobilmachung werden lediglich Teile von Armee, Luftwaffe und Marine herangezogen. Die Mobilmachung kann offen oder verdeckt erfolgen.