Die Untersuchung der Ukraine-Affäre zeigt, wie skrupellos US-Präsident Donald Trump auch hier seine Macht missbraucht hat. Doch seine Partei, die Republikaner, steht weiter hinter ihm, deshalb wird das Amtsenthebungsverfahren der Demokraten scheitern, meint USA-Korrespondent Frank Herrmann.

Washington - Irgendwann im Dezember werden die US-Demokraten die Amtsenthebung des amerikanischen Präsidenten beantragen. Das Repräsentantenhaus wird mit ihren Stimmen, den Stimmen der Mehrheit, ein Impeachment Donald Trumps beschließen. Daran kann es bei nüchterner Betrachtung der Dinge keinen Zweifel mehr geben. Zu eindeutig haben Regierungsmitarbeiter, ehemalige wie aktuelle, vor dem Geheimdienstausschuss der Kammer bestätigt, dass Trump Druck auf die Ukraine ausübte, um mit deren Hilfe dem innenpolitischen Rivalen Joe Biden zu schaden. In unerwarteter Klarheit schilderten die Zeugen, wie der Präsident seine Macht missbrauchte. Sie widerlegten seine Lügen und entkräfteten so gut wie alles, was seine republikanischen Verteidiger an Argumenten vorbrachten. Es gab keinen, der den Präsidenten entlastet hätte. Nicht einmal Gordon Sondland, ein Hotelier, der als Botschafter nach Brüssel geschickt wurde, nachdem er eine Million auf Trumps Spendenkonto überwiesen hatte, ließ sich vor den Karren des Weißen Hauses spannen.