Der Landkreis Ludwigsburg blieb vom Gewitter an Fronleichnam nicht verschont. Die Bauern im Kreis waren aber ganz unterschiedlich betroffen. Bei einem gehen die Schäden in die Zehntausende.

Volontäre: Maximilian Kroh (kro)

Wochenlang hatten die Bauern in der Region mit ausbleibendem Regen zu kämpfen. Das änderte sich am Donnerstagnachmittag schlagartig. Denn nicht nur über dem Stuttgarter Kessel ging ein heftiges Gewitter nieder, auch im Kreis Ludwigsburg gab es Unwetter. Allerdings mit großen örtlichen Unterschieden: Während die einen fast gar keinen Regen abbekamen, beklagt der Hof Sperling an der Gemarkungsgrenze zwischen Kornwestheim und Stuttgart-Mühlhausen Zehntausende Euro Hagelschäden.

 

„In dem Ausmaß hatten wir das seit drei Jahren nicht“, sagt Landwirt Simon Sperling, der tatsächlich einer der wenigen Betroffenen ist. Bei Sperlings Kollegen Stefan Renz in Ludwigsburg-Oßweil etwa sah die Welt ganz anders aus: „Wir hatten ein paar kleinere Körner, aber nichts Schlimmes.“ Noch näher an Sperlings Hof liegt der von Friedhelm Blank. Der Kornwestheimer Landwirt ist sogar froh über die Niederschläge: „Bei uns gab es teilweise zwölf Liter Regen pro Quadratmeter, das war richtig gut.“

Am Ende hatte Simon Sperling also wohl einfach Pech. „Über den Regen bin ich dankbar, über den Hagel natürlich nicht“, sagt er. Mais und Kartoffeln blieben einigermaßen verschont, nur die Blätter wurden in Mitleidenschaft gezogen. Weil die Pflanzen derzeit aber gut im Wachstum stünden, sei das nicht so schlimm, bringe ihn vielleicht um eine Woche in Verzug. Die Kopfsalate dagegen seien von den Hagelkörnern regelrecht durchschlagen worden – „das werden die Leute auf dem Markt merken“, sagt der Landwirt.

Der Hagel kam diesmal aus Süden statt aus Westen

Besonders schlimm steht die Lage aber um die Äpfel. „Da hat jeder einzelne zwei oder drei Schläge abbekommen“, das bringe massive Mengen- und Qualitätseinbußen mit sich. Bei den Äpfeln hatte Sperling sogar gleich doppelt Pech, denn natürlich hatte der Landwirt Hagelnetze über seine Bäume gespannt. „Allerdings kam der Hagel diesmal aus südlicher Richtung“, erklärt er. „Das ist sehr ungewöhnlich, eigentlich ist es immer der Westen.“ Eben dort wären die Äpfel auch besonders gut geschützt gewesen, denn die Hagelnetze reichen hier bis auf den Boden.

Für Sperling haben die Hagelschäden gravierende Folgen, er rechne mit Kosten von bis zu 50 000 Euro. Eine enorme Summe, erst recht, weil die Ausfälle auf gestiegene Kosten und Löhne treffen. Für den Landwirt ist deshalb klar: „Dieses Jahr gibt es wohl keine neuen Maschinen.“