Der heftige Sturm dauert nur wenige Minuten. Doch er kostet mehrere Moskauer das Leben. Die Behörden gehen von einem Millionenschaden aus.

Moskau - Bei einem Unwetter mit Orkanböen in Moskau sind mindestens elf Menschen von umstürzenden Bäumen erschlagen worden. Mehr als 70 Menschen hätten medizinische Hilfe gesucht, teilte die Stadtverwaltung am Montag mit. Auch im Moskauer Umland habe es mindestens zwei weitere Tote gegeben, darunter ein Kind, meldete die Agentur Tass. Mehr als 150 Menschen kamen zur Behandlung ins Krankenhaus. Die Einfahrt zur Residenz von Ministerpräsident Dmitri Medwedew war nach dem Unwetter einige Zeit von umgestürzten Kiefern blockiert.

 

Bürgermeister Sergej Sobjanin sprach den Opfern und ihren Angehörigen sein Beileid aus. Experten in Behördenkreisen schätzten den Schaden auf umgerechnet Hunderttausende Euro.

Stromausfälle und Verkehrschaos

Der russische Wetterdienst hatte ein Gewitter mit starken Windböen angekündigt. Nach ersten Angaben betrug die Windgeschwindigkeit mehr als 100 Kilometer pro Stunde. Die Behörden schätzten, dass rund 1000 Bäume dem Sturm nicht standgehalten hätten und umgefallen seien. Dutzende Dächer seien beschädigt worden.

Der Wind war so heftig, dass er auch Müll auf den Straßen aufwirbelte. Nach dem starken Regen sammelten sich riesige Pfützen auf dem Asphalt der Moskauer Straßen und Innenhöfe. In Tausenden Haushalten in und um Moskau fiel der Strom aus, wie die Agentur Interfax berichtete. Zudem verzögerten sich zahlreiche Flüge an den drei großen Flughäfen der russischen Hauptstadt, und bei den Vorstadtzügen kam der Verkehr vorübergehend zum Erliegen.