Bürgergrün soll beim urban gardening Einzug in die Stadt halten. Alexander Schmid, Koordinator für das städtische Gärtnern der Anwohner in Stuttgart, baut ein Garten- und Flächennetzwerk auf.

Filderzeitung: Rebecca Anna Fritzsche (fri)

Stuttgart - „Ich finde urbanes Gärtnern wahnsinnig spannend. Wo hat man als Bürger die Chance, seine Stadt aktiv mitzugestalten?“ So sagt es Alexander Schmid. Er hat seit Juni eine neu geschaffene Stelle bei der Stadt, als Koordinator für Urbanes Gärtnern. „Meines Wissens nach ist das einzigartig“, sagt er. „In keiner anderen Stadt Deutschlands gibt es eine solche Stelle.“

 

Schmids Stelle ist im Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung angesiedelt. „Schon bevor ich angefangen habe, gab es im Amt viele Anfragen von Bürgern: Wo kann ich gärtnern, wie gründe ich einen Verein dazu, wie funktioniert das“, erzählt er. Seine Aufgabe ist es nun, die Anfragen zu bündeln und ein Netzwerk zu schaffen. „Das Ziel ist, bestehende Brachflächen in Grünflächen zu verwandeln, und dort temporäre Gartenprojekte zu unterstützen.“

Stadtgärtner sollen sich gegenseitig helfen

Im Juli hat Schmid zu einer „ Gartenwerkstatt“ eingeladen. Dabei waren Kleingärtner, Obstbauern, sowie Vereine und Gruppen, die in Zwischennutzung Flächen begärtnern. Dazu gehörten etwa Vertreter des Stadtackers an den Wagenhallen und des Stadtteilgartens Nordlichtung aus dem Nordbahnhofviertel, vom Nachbarschaftsgarten am Stöckach, aber auch von der Ökostation der Volkshochschule am Wartberg. Es ging um einen Erfahrungsaustausch, ums Kennenlernen – „und auch um simple Anfragen wie: Wir brauchen einen Rasentrimmer – wer kann uns einen ausleihen“, berichtet Schmid. Eine weitere Gartenwerkstatt soll im November oder Dezember stattfinden, mit Vorträgen zum Thema und weiterem Erfahrungsaustausch.