Freizeit & Unterhaltung: Anja Wasserbäch (nja)
 

Glamping

Der Natterer See liegt nur sieben Kilometer von Innsbruck entfernt. Auf dem Campingplatz lässt sich ganz herkömmlich campen. Oder man bucht eines der Safari-Lodge-Zelte. Die kosten je nach Größe und Saison ab 89 Euro die Nacht. www.natterersee.com

Ausflugstipp

Die Wanderung von der Hungerburg zur Arzler Alm dauert etwa 45 Minuten. Wer es noch weiter schafft, sollte unbedingt in der Umbrüggler Alm einkehren – tolles Essen, modernes Ambiente.

Tipps

Nicht vergessen: Salz, Pfeffer, Öl, Milch, Müsli, Kaffee, Grillkohle (wenn Grill vorhanden ist) – eben alles, was man so als Grundausstattung braucht. Auch Geschirrspülmittel und Geschirrtücher sind gut. Bettwäsche ist häufig vorhanden.

Noch mehr Glamping

Die Seite www.glamping-inspektor.de nimmt Glamping-Plätze in Europa unter die Lupe. Die Internetseite goglamping.net bietet einen guten Überblick über Glamping-Plätze vor allem in Großbritannien.

Die Geschichte des Campingplatzes am Natterer See ist beispielhaft für die Entwicklung von Campingplätzen im Allgemeinen. Der Großvater Josef von Georg Giner hatte die Idee, auf der „sauren Wiese“ einen See auszugraben. „Der spinnt, der Jos“, sagten die Menschen im Dorf. Das war vor gut 90 Jahren. 1930 wurde dann eine Badeanstalt eröffnet, Ende der 50er Jahre kamen die ersten Camper mit Auto und Zelt, um die Sommerfrische zu genießen. Eine Urlaubsform, die neu war. Und „für Leute, die sich kein Hotel leisten konnten“, erzählt Giner (54), der 1996 die Geschäftsführung übernommen hat. Aus der Badeanstalt wurde ein Campingplatz mit Sanitärhaus, Terrassenplätzen und Stromanschlüssen. Die Urlauber kamen nicht nur mit Zelten, sondern auch mit Wohnwägen und Wohnmobilen. Die wurden immer größer, die Parzellen wuchsen mit.

Heute bietet der Campingplatz für jeden Geschmack etwas. Für den einfachen Zelter, den Wohnmobilisten, den Apartmenturlauber und eben den Glamper.

Seine 13 Glampingzelte nennt Giner eine „unique experience“, ein einzigartiges Erlebnis. Für Menschen, die bisher im Hotel übernachtet haben, ist es neu, alles selbst machen zu müssen: das Frühstück, das Bett. Für Menschen, die bisher klassisch gezeltet haben, ist Glamping ein großer Luxus. Ist das überhaupt noch Camping, wenn man nicht nachts mit Taschenlampe das Klohaus suchen muss? Wenn das Handy in der Steckdose aufgeladen wird? Man eben all den Luxus genießt, den man beim Zelten vielleicht vermisst.

„Lion“ ist ein guter Platz zum Übernachten. Aber auch einer, um auf der Terrasse dem Eichhörnchen Guten Tag zu sagen. Andere Zelte heißen „Elephant“ oder „Rhino“. Alle sind belegt, es sind ausschließlich Familien da. Sie wollte das mal ausprobieren sagt Lisa, zweifache Mutter aus Bozen. Nur die Vögel, die sie morgens hört, die stören sie. Nach einer durchwachten Nacht hat sie sich Ohrstöpsel gekauft.

Es ist eben nicht alles wie im Hotel. Die äußere Wand ist eine Plane, durch die man alles hört. Wenn dieses Zelt nicht wäre, könnte man auch in einem Hotelzimmer sein. Nur dass drum herum eben auch Camper sind. Sie bauen ihre Zelte auf, kommen mit Wohnwägen oder Hymer-Wohnmobilen, deren Preise im sechsstelligen Bereich sind.

Camping ist kein Billigurlaub

Camping mag zwar immer noch das Image des Billigurlaubs haben, die Realität aber ist eine andere. Vor allem beim Glamping. Ein Preisbeispiel für das Zelt „Rhino“: Eine Familie mit zwei Kindern zahlt im Juni knapp 1000 Euro pro Woche, im Juli sind es gut 1500 Euro. Dazu kommen Anreise und Verpflegung. Und ohne den Luxus, dass man Essen serviert bekommt. Camping auf diesem Niveau ist inzwischen teurer als manch All-inclusive-Cluburlaub. Für den Sommer 2018 waren schon viele der Zelte neun Monate im Voraus ausgebucht.

Und wie überall auf dem Campingplatz geht es familiär zu. Man grüßt sich auf dem Weg zum Brötchenholen. Fremde Neuankömmlinge bestaunen das Zelt: „Darf ich mal reinschauen?“ Klar, wer braucht schon Privatsphäre? „Schau mal, Gertrud, hier hat es eine Küche. Und ein Bad.“ Abends sitzt man wie die anderen Familien auf der Terrasse und versucht zu grillen. Qualm kommt links herüber, der Vater fächert wild. Die Mutter fragt nach Grillanzündern. Das Einzige, was man ihr anbieten kann, ist die Tageszeitung. Die Familien haben Boxen dabei. John Lennon singt „Imagine“. Man blickt in die grüne Talaue und auf die Berge. Das ist es also, dieses Campinggefühl in der Natur. Und dann ist da noch dieser Geruch, wie ihn wohl nur Zelte haben. Das Reißverschlussgeräusch beim Schließen der „Tür“. Nachts hört man die Regentropfen auf dem Dach. Und das ist für viele wirklich eine „unique experience“.

Infos

Glamping

Der Natterer See liegt nur sieben Kilometer von Innsbruck entfernt. Auf dem Campingplatz lässt sich ganz herkömmlich campen. Oder man bucht eines der Safari-Lodge-Zelte. Die kosten je nach Größe und Saison ab 89 Euro die Nacht. www.natterersee.com

Ausflugstipp

Die Wanderung von der Hungerburg zur Arzler Alm dauert etwa 45 Minuten. Wer es noch weiter schafft, sollte unbedingt in der Umbrüggler Alm einkehren – tolles Essen, modernes Ambiente.

Tipps

Nicht vergessen: Salz, Pfeffer, Öl, Milch, Müsli, Kaffee, Grillkohle (wenn Grill vorhanden ist) – eben alles, was man so als Grundausstattung braucht. Auch Geschirrspülmittel und Geschirrtücher sind gut. Bettwäsche ist häufig vorhanden.

Noch mehr Glamping

Die Seite www.glamping-inspektor.de nimmt Glamping-Plätze in Europa unter die Lupe. Die Internetseite goglamping.net bietet einen guten Überblick über Glamping-Plätze vor allem in Großbritannien.

Unter www.vacanceselect.de findet man viele Angebote in Italien, Frankreich, Kroatien, Spanien und Portugal.

Auch Vamos hat Glamping im Repertoire. Wie üblich bekommt man auch noch Kinderbetreuung. Mehr unter www.vamos-reisen.de.