Kugelrunde Glücklichmacher gefällig? Wer sich auch in Stuttgart wie nach einer Wanderung durch die Südtiroler Dolomiten fühlen will, obwohl er nur die Karlshöhe bestiegen hat, sollte sich zum Abendessen Käseknödel gönnen.

Stuttgart - Ja, das Fernweh schlägt wieder zu. Kein Wunder, dass auch die letzten Erinnerungen an Reisen regelmäßig an der Käsetheke wachgeküsst werden. Nachdem mehr als drei Sorten Bergkäse im Einkaufswagen gelandet sind, sollte man sich die Nostalgie aber nicht mehr schön reden, sondern anfangen zu kochen: Und zwar Südtiroler Käseknödel!

 

In Südtirol sind Knödel die wahren Hauptdarsteller am Teller. Ob mit Speck, roter Bete, Käse oder Spinat – die runden Köstlichkeiten haben eine lange Tradition, sind sättigend und können vielfach variiert werden. Wir zeigen euch, wie perfekte, fluffige und herzhafte Knödel gelingen, die man in Südtirol übrigens nur mit einer Gabel und einem Löffel isst.

Einfach aber genial

Angeblich, so sagt es die Legende, wurden die Knödel von einer Wirtin erfunden, die in Windeseile eine ganze Meute von Knechten verköstigen musste und nur Reste in ihrer Küche hatte. Wahrscheinlicher ist aber der Umstand des kargen Bauernlebens, das erfinderisch machte: Gekocht wurde das, was Feld, Stall und Wiese eben hergaben. Zum Glück hat auch der nächste Supermarkt einiges an Käse zu bieten.

Zutaten für 12 kleine Knödel:

150 g Knödelbrot oder altes Weißbrot

2 Schalotten oder 1 Zwiebel

20 g Butter

40 g Mehl

2 Eier

Prise Muskat

100 ml Milch

100 g würzigen Bergkäse (Appenzeller, Fontina, Gruyère)

1 Bund Schnittlauch

Salz, Pfeffer

Parmesan, Salbei und etwas Schnittlauch zum Servieren

Die einzelnen Schritte:

Das Knödelbrot oder altbackene Brot (in diesem Fall Baguette), in kleine Stücke schneiden oder zerrupfen und in eine große Schüssel geben. Die Schalotten fein würfeln, in Butter andünsten und mit dem Brot vermengen. Der Käse – am besten mehrere Sorten kräftiger Bergkäse – grob reiben und mit dem Mehl vermischen. Die Eier werden aufgeschlagen und mit der Milch und etwas Muskat verquirlt. Dazu kommt noch eine Prise Salz, ordentlich Pfeffer und der fein aufgeschnittene Schnittlauch. Man kann auch Salbei oder Petersilie zur Masse geben. Die Ei-Milch-Mischung zur Brot-Masse geben und mit den Händen gut verkneten. Die Masse sollte etwa 20 Minuten ruhen. Sollte sie zu feucht sein, kann man noch Semmelbrösel oder Mehl hinzugeben.

Ein Probeknödel bewahrt vor Überraschungen

Einen großen Topf mit gesalzenem Wasser erhitzen und zum Sieden bringen. Mit den feuchten Händen etwa zwölf gleich große Knödel formen und 15 Minuten im heißen Wasser ziehen lassen. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte einen Probeknödel formen.

In einer großen Pfanne Butter schmelzen, ein paar Salbeiblätter hinzufügen und die fertig gezogenen und gut abgetropften Knödel durchschwenken. Am Tisch können sie noch mit geriebenem Parmesan verfeinert werden. Dazu passt ein grüner Salat.