Ursula von der Leyen wagte mit ihrem „Green Deal“ einen großen Wurf. Doch er droht, an den finanziellen Bedenken der EU-Mitgliedsstaaten zu scheitern, kommentiert Markus Grabitz in Brüssel.

Korrespondenten: Markus Grabitz (mgr)

Brüssel - Der Durchbruch, den die Spitzen der EU nach der Gipfelnacht bejubeln, ist das nicht: Es konnten sich nicht alle Mitgliedstaaten auf das Ziel einigen, Europa bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu machen. Polen ist nicht dabei. Wenn das so bleibt, droht der grüne Deal von Ursula von der Leyen an den Finanzen zu scheitern. Der 1000 Milliarden Euro schwere Haushaltsrahmen der EU für die Jahre 2021 bis 2027 muss nämlich ebenfalls einstimmig beschlossen werden. Und wenn Polen auch da ausschert und das Geld für den Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft blockiert, ist das zentrale Vorhaben der deutschen Kommissionspräsidentin Makulatur. Schon jetzt hat ihre Mission einen massiven Dämpfer erlitten.