Das Urteil des Bundesgerichtshofs zur Entschädigung eines Dieselfahrers wird für Volkswagen teuer und schadet dem Image. Anderen Klägern – nicht nur gegen VW – könnte das Urteil helfen, meint Harry Pretzlaff.

Stuttgart - Das Urteil des Bundesgerichtshofs ist eine schwere Niederlage für VW. Erstmals haben sich die Karlsruher Richter mit der Forderung eines Autokäufers nach Schadenersatz für einen Wagen beschäftigt, dessen Abgasanlage betrügerisch manipuliert worden war. Dem hartnäckigen Kläger, der den riskanten Weg durch alle Instanzen nicht scheute, ist nun höchstrichterlich bescheinigt worden, dass ihm mit dem Kauf des Wagens ein finanzieller Schaden entstanden ist und er sein Auto auch zurückgeben kann. Dies wird Signalwirkung auf zahlreiche ähnlich gelagerte Prozesse haben und eine ganze Welle von Vergleichsverhandlungen auslösen, weil sich nun viele Kläger auf das Karlsruher Urteil berufen können. Das Urteil könnte auch auf andere Marken wie Mercedes-Benz ausstrahlen, wo es ebenfalls eine ganze Flut von Klagen mit der Forderung nach Schadenersatz gibt.