Ein Drogenabhängiger ist am Donnerstag vor dem Landgericht Stuttgart zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden. Er hatte im September im Drogenrausch auf einen Bekannten eingestochen.

Markgröningen - Das Stuttgarter Landgericht hat am Donnerstag einen 37 Jahre alten Mann wegen gefährlicher Körperverletzung zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Vorerst wird der Drogenabhängige jedoch in einer Entziehungsanstalt untergebracht. Der Mann hatte Anfang September unter Einfluss von Drogen und Alkohol in Markgröningen mit einem Messer auf einen Bekannten eingestochen und diesen dabei lebensgefährlich verletzt. Zunächst lautete der Vorwurf der Staatsanwaltschaft daher auf versuchten Totschlag. Diese Sicht teilten die Stuttgarter Richter aber nicht.

 

Der 37-jährige Täter aus Markgröningen und sein Opfer kannten sich. Sie hatten sich am Tattag zufällig in Stuttgart getroffen und waren anschließend mit der Bahn nach Markgröningen gefahren. Dort, in einer dunklen Ecke hinter einem Supermarkt, spritzten sie sich Kokain. Betrunken und von der Droge aufgeputscht provozierte der Mann einen Streit, nahm seinen Bekannten in den Schwitzkasten und zog ein Messer. Er habe ihm „eine Lektion erteilen“ wollen, aber sein Kontrahent habe sich gewehrt und sei dann seinerseits zum Angriff übergegangen, sagte der Mann vor Gericht. Mehrfach stach er daraufhin zu. Ein Stich ging in den Brustkorb und verfehlte nur knapp eine lebenswichtige Vene, das Opfer überlebte.

Vor Gericht zeigte sich der Mann kooperativ – was daran liegen könnte, dass er seit Monaten keine Drogen mehr konsumiert. In der Untersuchungshaft erhielt er den Heroin-Ersatz Methadon. Seine Entziehungskur soll er nun fortsetzen.