Ein Gericht verurteilt den Regisseur Kirill Serebrennikow wegen Unterschlagung von Fördergeldern in Millionenhöhe. Kritiker halten das Verfahren nun endgültig für einen Schauprozess. Und die Strafe zur Bewährung auszusetzen, macht die Sache kaum besser.

Kultur: Tim Schleider (schl)

Moskau/Stuttgart - Ein Moskauer Gericht hat am Freitag den russischen Theater- und Filmregisseur Kirill Serebrennikow schuldig gesprochen, in krimineller Absicht 129 Millionen Rubel (1,6 Millionen Euro) öffentliche Fördermittel unterschlagen und für private Zwecke verwendet zu haben. Das Strafmaß beträgt drei Jahre Haft auf Bewährung, zudem muss der gesamte Geldbetrag „zurückgezahlt“ werden. Einige Beobachter sprechen von einem milden Urteil; vor dem Saal wurde gejubelt. Andere betonen den Druck, den die Behörden auf Serebrennikow nun ausüben können.