Für die Mitglieder BI ist das Ganze vollkommen unverständlich. „Die Amerikaner investieren fast 200 Millionen Euro in den Ausbau ihres Böblinger Standorts: Hotel, Supermarkt, jetzt die neue Schule. Und da sollen keine drei Millionen Euro für den Lärmschutz übrig sein?“, fragt Durst.

 

Doch letztlich ist es den genervten Anwohnern egal, wer den Schallschutz bezahlt – Hauptsache, er kommt endlich. Deshalb fordern sie, dass nach Jahren ergebnisloser Verhandlungen auf lokaler Ebene das Problem auf höherer Ebene gelöst wird. „Es ist Zeit, dass sich die amerikanischen Generäle und die deutschen Verantwortlichen in der Regierung zusammensetzen“, fordern Durst und seine Mitstreiter. Dies formulierten sie auch in einem offenen Brief an den General Philip Breedlove, den ranghöchsten US-Soldat in Europa, und den Generalleutnant Donald M. Campbell, den Befehlshaber der Landstreitkräfte. Das Schreiben wurde vergangenen Sommer in unserer Zeitung veröffentlicht.

Getan hat sich seither nichts. Breedlove und Campbell schieben die Verantwortung hin und her. Seit Monaten bemüht sich der CDU-Bundestagsabgeordnete Clemens Binninger vergeblich um einen Termin bei einem der beiden. Auch auf deutscher Seite ist es schwierig, die richtigen Ansprechpartner zu finden. Sitzen die im Verteidigungs- oder im Finanzministerium?

Mehr Engagement fordert die BI auch von der Stadt Böblingen, vor allem vom Oberbürgermeister Wolfgang Lützner. Dieser lobe öffentlich lieber das gute Verhältnis zur Army statt sich für die lärmgeplagten Bürger einzusetzen, so die Kritik. „Wir werden ihn so lange darauf ansprechen, bis sich was ändert“, verspricht Graupe.