In ihrer mehr als 90-jährigen Geschichte haben es die Basketballer der Harlem Globetrotters weit geschafft. Sie sind zu einer Weltmarke geworden. Gestern waren zwei ihrer Stars zu Gast im Jugendhaus Cann.

Bad Cannstatt - In ihrer mehr als 90-jährigen Geschichte haben es die Basketballer der Harlem Globetrotters weit geschafft. Sie sind zu einer Weltmarke geworden. Am Donnerstag waren zwei ihrer Stars zu Gast im Jugendhaus Cann.

 

Mit einem breiten Lächeln und dem Basketball auf dem Finger zirkulierend betreten die beiden den Raum. „Wir werden heute eine richtig gute Zeit haben“, riefen sie. Aus dem Team der Harlem Globetrotters waren die beiden Spieler Too Tall Hall und Bull Bullard am Start. Dabei ist Hall der kleinste Spieler in der Geschichte der Harlem Globetrotters. Er misst 1,57 Meter. Nicht unbedingt Gardemaß für einen Basketballer. Bullard ist mit 1,93 Metern Körpergröße dagegen ein Modell-Athlet.

Tricks vom Profis

Zusammen mit den Teilnehmern wurde zuerst eine kleine Aufwärmübung gemacht. Bull Bullard stand dabei im Mittelpunkt eines Kreises, den die Teilnehmer um ihn herum bildeten. Nun hieß es, den Ball zu passen. Dabei nahm es sich Bullard heraus, den Ball da hinzupassen, wo er wollte. Wer ihn nicht fing, war ausgeschieden. Nachdem das Ballgefühl auf Temperatur gebracht wurde, ging es ans Tricks lernen. Dabei hatten sich die beiden Basketball-Cracks für jeden der Teilnehmer einen eigenen Trick überlegt. Danach ging es ans Eingemachte: Der Wurf war an der Reihe. Selbstsicher schritt Hall an den Wurfpunkt. Als Vier-Punkte-Wurf bezeichnete er die Ausgangsposition. Die Entfernung war also noch ein Stück weiter als die normale Dreierlinie, die knapp über sieben Meter vom Korb entfernt liegt. Hall setzte allerdings seine ersten beiden Versuche auf den Ring. „Das passiert den besten“, scherzte er. Auch bei den Teilnehmern funktionierte nicht alles. „Macht weiter, macht weiter“, feuerten die beiden Profis immer wieder an.

In schwierigen Verhältnissen aufgewachsen

Nie aufgeben ist der Kern der Botschaft, die die Harlem Globetrotters auf ihren Touren propagieren. So ist Bullard in schwierigen Verhältnissen aufgewachsen und hat sich durch den Basketball aus dem Teufelskreis aus Armut, Drogen und Arbeitslosigkeit in seiner Heimat Michigan herausgearbeitet. „Ich war früher selbst oft in den Jugendhäusern meiner Gegend zugegen und hatte mit den äußeren Umständen zu kämpfen. Dort habe ich auch erste Berührungspunkte mit dem Basketball gehabt. Deshalb ist es sehr berührend, heute hier zu sein.“

Auch Hall musste gegen einige Widerstände ankämpfen. „Eigentlich bin ich zu klein für einen Basketballer. Aber ich habe immer an mich geglaubt, Gas gegeben und meinen Traum erfüllt. Man sollte nie aufgeben.“ Die beiden strahlen viel Positives aus und wollen dies auch an ihre Fans weitergeben. „In den USA stehen die Globetrotters vor allem für eines: Soziales Engagement. Sie wollen die Jugendlichen von der Straße holen, sie dazu bewegen, zur Schule zu gehen und die Finger von Drogen zu lassen“, fasst Christian Doll, Geschäftsführer von C2-Concerts, dem Veranstalter, das Mantra der Globetrotters zusammen. Auch die Teilnehmer waren beeindruckt. „Die Jungs sind cool und verbreiten gute Laune“, sagten sie unisono. Zum Abschluss gab Bullard den Jugendlichen noch etwas auf den Weg: „Man kann in schwierigen Verhältnissen aufwachsen und es trotzdem rausschaffen.“