US-amerikanische Mediziner schweigen nicht mehr zum Waffenwahn in ihrem Land, dessen Opfer massenhaft in ihren OP-Sälen landen. An der Spitze des Protests: der Arzt Joseph Sakran, der selbst als Teenager von einer Kugel getroffen wurde.

Washington - Es war ein Freitagabend nach einem Footballspiel zweier Highschool-Teams. Joseph Sakran tat, was Teenager so tun an einem Freitagabend nach einem Footballspiel. Draußen vorm Sportplatz stand er noch eine Weile mit seinen Freunden, plauderte, machte Witze, vertrieb sich die Zeit. Der Schuss, der dann fiel, galt nicht ihm. In der Nähe war es zu einem Streit gekommen, jemand zog seine Waffe und feuerte wild drauflos. Sakran wurde am Hals getroffen. „Die Kugel ging hier rein, schräg hier durch“, sagt er und tippt mit dem Zeigefinger auf seine Kehle, „und an der Schulter trat sie wieder aus“.