Warum Mark Cuban, der schillernde Besitzer der Dallas Mavericks, jetzt mit billigen Arzneimitteln handelt.

Automobilwirtschaft/Maschinenbau: Matthias Schmidt (mas)

Stuttgart - Dieser Geldgeber garantiert maximale Publicity: Mark Cuban zählt wie Bill Gates, Jeff Bezos oder Warren Buffett zur Riege der landesweit bekannten US-Milliardäre. Ihm gehört das Basketballteam Dallas Mavericks, bei dem der deutsche Profi Dirk Nowitzki jahrelang glänzte, als Juror des „Shark Tank“ gibt er im TV den bissigen Superinvestor, und gelegentlich kokettiert er mit einer Präsidentschaftskandidatur. „Aber mit dem, was ich jetzt tue, habe ich mehr Einfluss als in der Politik“, sagt Cuban. Der 63-Jährige hat eine Apotheke eröffnet und will den Markt gründlich aufmischen.

 

15 Prozent Aufschlag statt 100 oder mehr

„Keine Zwischenhändler, keine Preisspiele, riesige Ersparnis“ – so steht es auf Cubans Website Costplusdrugs.com, dazu ein besonders krasses Beispiel: 30 Tabletten des Leukämiemedikaments Imatinib, die anderswo 2500 Dollar kosteten, gibt es für 17 Dollar. „Jeder sollte sichere, bezahlbare Arznei mit transparenten Preisen bekommen“, sagt Cuban. Deshalb verkaufe er Generika nach einem simplen Prinzip: Herstellerpreis plus 15 Prozent, zuzüglich acht Dollar für Laborkosten und Versand. Die bis zu 100 Prozent und mehr betragenden Margen von Zwischenhändlern und Mittelsmännern, die mit den Krankenversicherern verhandeln, werden eliminiert.

Nächstes Ziel: die eigene Pharmafabrik

Laut der nichtkommerziellen Kaiser Family Foundation verzichtet fast jeder dritte Erwachsene in den USA wegen der Kosten auf die Einnahme verschriebener Medikamente. Cubans Vorstoß stößt deshalb auf große Resonanz. Ein vernünftiges Gesundheitssystem „wie in jedem anderen Land“ wäre ihm lieber als „ein Milliardär, der ein paar Glücklichen den Tag rettet“, kommentiert ein Twitter-Nutzer. Denn bisher bietet Cuban nur rund 100 Medikamente an. Für die Zukunft aber plant er größer: Bis Ende des Jahres soll in Dallas eine eigene Pharmafabrik entstehen.