Mit seiner Einschätzung, Sklaven seien Einwanderer, hat der afroamerikanische Bauminister Ben Carson aus Trumps Kabinett Empörung ausgelöst. Schauspieler Samuel L. Jackson platzte auf Twitter der Kragen.

Washington - Der neue US-Wohnungsbauminister Ben Carson hat die vor Jahrhunderten in die USA verschleppten afrikanischen Sklaven als Einwanderer bezeichnet. „Es gab noch andere Einwanderer, die am Boden von Sklavenschiffen hierher gekommen sind und noch länger, noch härter für weniger gearbeitet haben“, sagte der Afroamerikaner am Montag (Ortszeit) in seiner ersten Rede vor Mitarbeitern des Ministeriums.

 

Zuvor hatte Carson über Menschen gesprochen, die - vor allem aus Europa - über Ellis Island eingewandert waren. Auf der Insel nahe der Freiheitsstatue im Hafen von New York waren im 19. und 20. Jahrhundert Millionen Migranten abgefertigt worden.

Carson definiert auf Twitter „Einwanderer“

Auch die Sklaven hätten den Traum gehegt, dass ihre Kinder und Nachfahren eines Tages in den USA „Wohlstand und Glück“ anstreben, sagte Carson.

Die Rede stieß in sozialen Netzwerken auf viel Kritik. Der Schauspieler Samuel L. Jackson schrieb auf Twitter: „Ben Carson.... Ich ertrag’s nicht! Einwanderer? Am Boden von SKLAVENSCHIFFEN??!!“, und fügte noch ein paar Schimpfwörter über Carson hinzu.

Jacksons Kollegin Whoopi Goldberg empfahl dem Minister via Twitter, sich die Fernsehserie „Roots“ aus den 1970er Jahren über die Geschichte einer afroamerikanischen Familie anzusehen. Die meisten Einwanderer seien freiwillig ins Land gekommen, schrieb sie. „Dasselbe kann man nicht wirklich über die Sklaven sagen.. sie wurden gestohlen.“

Auf dem gemeinsamen Twitter-Konto des 65-jährigen früheren Kinder-Neurochirurgen Carson mit seiner Ehefrau war am Abend (Ortszeit) zu lesen: „Ein Einwanderer ist: „eine Person, die in ein fremdes Land kommt, um dort permanent zu leben.““