Trumps Verhältnis zu den Medien ist kompliziert, er missachtet viele der traditionellen Häuser und macht daraus keinen Hehl. Dann wieder überschüttet er sie mit Lob. Das ist auch am Donnerstag nicht anders.

 

Mal ist er auf Augenhöhe mit den Reportern, mal erhebt er sich über sie. Wie ein strenger Lehrer weist er eine Journalistin an, sich beim Stellen ihrer Frage zu erheben. Dann wieder lobt er andere für den Tiefgang ihrer Fragen. Einen Reporter, der ihn zu antisemitischen Strömungen unter seinen Anhängern befragt, bezichtigt er, Lügen verbreiten zu wollen. „Willkommen in der Medienwelt. So ist sie, die Presse.“

Trump selbst spielt mit den Fakten, verdreht sie, wie es ihm passt. Aber zumindest bei einer Sache kommt er nicht damit durch. Immer wieder hat er fälschlicherweise behauptet, er habe so viele Stimmen von Wahlleuten bekommen wie seit Ronald Reagan niemand mehr. Das stimmt nicht, schon der Republikaner George H.W. Bush kam 1988 auf 426 Wahlleute. Trump holte 304. Als ihn ein Journalist darauf anspricht, gerät Trump in Erklärungsnot. „Die Informationen wurden mir gegeben“, sagt er.

Es ist ein denkwürdiger Auftritt. Der CNN-Journalist Brian Stelter meint anschließend, Trump lebe in einer Realityshow-Show, die er selbst kreiert habe.