Als erster amtierender US-Präsident hat Donald Trump am Montag die Klagemauer in Jerusalem besucht.

Jerusalem - Donald Trump hat als erster amtierender US-Präsident die für Juden heilige Klagemauer in der Jerusalemer Altstadt besucht. Fernsehbilder zeigten Trump am Montag in Begleitung jüdischer Geistlicher. Er ging anschließend alleine an die Mauer und legte mit geschlossenen Augen eine Hand an sie. Trump trug eine Kippa, eine jüdische Kopfbedeckung. Er steckte auch einen Bittzettel in die Wand.

 

Um diesen Besuch mit großer Symbolkraft hatte es einiges Hin und Her gegeben. Der Besuch wurde als privat deklariert, damit Israel ihn nicht als Zeichen für seinen Anspruch auf ganz Jerusalem als seine ewige, unteilbare Hauptstadt werten kann. Trump wurde bei seinem Besuch nicht von Politikern begleitet.

Klagemauer ist die Westmauer des zweiten jüdischen Tempels

Amerikanische Diplomaten hatten vor der Reise gesagt, die Klagemauer liege nicht in Israel, sondern im palästinensischen Westjordanland. Später distanzierte sich das Weiße Haus davon.

Allerdings sagte US-Außenminister Rex Tillerson nach Angaben mitreisender Reporter am Montag auf dem Weg nach Israel: „Die Klagemauer ist Teil Jerusalems.“ Zuvor war verbreitet worden, Tillerson habe gesagt, die Mauer sei Teil Israels.

Die Klagemauer in Jerusalem ist die Westmauer des von Herodes erbauten zweiten jüdischen Tempels, der im Jahr 70 nach Christus von den Römern zerstört wurde. Die Jerusalemer Altstadt gehört zu den von Israel 1967 besetzten Gebieten. Die spätere Annexion des arabischen Ostteils der Stadt wurde international nicht anerkannt.