US-Präsident Donald Trump ist zu seinem Besuch in Polen eingetroffen. Seine Maschine landete am Mittwochabend in Warschau. Trump soll dort unter anderem Pläne zum Export von Flüssig-Erdgas aus den USA vorstellen.

Warschau - Vor dem G20-Gipfel in Hamburg ist US-Präsident Donald Trump am Mittwoch zu einem Besuch in Polen angekommen. Die Maschine mit dem Präsidenten und seiner Frau Melania an Bord landete am Abend in Warschau. In Hamburg wird Trump am Donnerstagabend zu einem Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erwartet.

 

In Polen will Trump am Donnerstagmittag (13.00 Uhr) eine Rede in Warschau in der Nähe des Denkmals für den Aufstand gegen die Nationalsozialisten halten. Trump werde eine „Vision nicht nur für die künftigen Beziehungen mit Europa, sondern auch für die Zukunft unserer transatlantischen Allianz aufzeigen“, sagte sein Nationaler Sicherheitsberater Herbert Raymond McMaster im Vorfeld der Reise.

Die nationalkonservative Regierung in Polen dürfte den US-Präsidenten nicht zuletzt wegen seiner politischen Nähe einen freundlichen Empfang bereiten, auch wenn insbesondere Trumps Aussagen zum US-Beistand für die Nato-Partner aufmerksam verfolgt werden dürften. Trump hatte vor allem die Osteuropäer mit der Aussage irritiert, der in der Nato zugesicherte Beistand im Verteidigungsfall gelte nur für Länder, die auch selbst ausreichend Finanzen für ihre Verteidigung bereitstellten.

Unterredung mit Bundeskanzlerin Angela Merkel vorgesehen

Trump will dem Vernehmen nach auf die US-Militärpräsenz in Polen und die erste Lieferung von Flüssigerdgas aus den USA verweisen und somit seinen Beistand für Warschau deutlich machen. Dadurch soll Russland das Thema Energielieferungen als Druckmittel gegen westliche Staaten genommen werden. Trump nimmt in Polen zudem an einem Gipfel der „Drei-Meeres-Initiative“ (Baltikum, Adria und Schwarzes Meer) mit rund einem dutzend europäischen Staaten teil (gegen 11.00 Uhr).

Die Europäer in Brüssel werden genau verfolgen, ob Trump die polnische PiS-Regierung unterstützt, der ein Abbau von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit vorgehalten wird. Ihm könnte vorgeworfen werden, dass er in die Fußstapfen seines republikanischen Vorgängers George W. Bush trete, der einen Keil zwischen das „alte“ und das „neue“ Europa - damals die früheren Ostblockstaaten - zu treiben versuchte. Von Warschau reist Trump direkt nach Hamburg, wo er am Freitag zum ersten Mal mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zum direkten Gespräch zusammentreffen wird.

Vorher ist am Donnerstagabend eine Unterredung mit Bundeskanzlerin Merkel (18.00 Uhr) vorgesehen. Zu den Themen mit Putin könnten neben Syrien, der Ukraine, Nordkorea und dem Anti-Terror-Kampf auch die mutmaßlichen russischen Hackerangriffe im US-Wahlkampf zählen. Trump wird in Hamburg auch mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping zusammenkommen. Er wirft China aktuell vor, zu wenig gegen das Atom- und Raketenprogramm Nordkoreas zu unternehmen. Die USA und Südkorea hatten als Antwort auf den jüngsten Raketentest Pjöngjangs am Mittwoch eine gemeinsame Militärübung abgehalten, bei der ein Angriff auf Nordkorea simuliert wurde. Der G20-Gipfel in Hamburg beginnt am Freitag und endet am Samstag.