Donald Trump tut alles, um andere Länder einzuschüchtern – auch beim Thema Zölle. Darauf gibt es nur eine kluge Reaktion, kommentiert Tobias Peter.
Es ist besorgniserregend und teils auch verwirrend. US-Präsident Donald Trump hat erst Zölle gegen Kanada und Mexiko verhängt – und sie dann, als diese sich wehrten, erst mal wieder ausgesetzt. China will sich gegen US-Zölle mit Gegenmaßnahmen wehren. Auch Europa muss sich auf einen harten Handelskonflikt einstellen.
Trump präsentiert sich als das, was er ist: ein Pokerspieler. Er droht. Er blufft. Er will, dass die andere Seite nie ganz sicher sein kann, was er als nächstes tut. Denn Trump denkt die internationale Politik bekanntlich in Deals. Er ist überzeugt davon, dass er für sich die besten Konditionen rausholt, wenn diejenigen, mit denen er verhandelt, ein mulmiges Gefühl haben. Da in einer globalisierten Welt alles mit allem zusammenhängt, erwachsen daraus nicht nur Gefahren für denjenigen, den Trump gerade ins Visier nimmt. Sondern für die gesamte Weltwirtschaft.
Eine vage Hoffnung ist, dass Trump zumindest Schritte vermeiden oder immer wieder überdenken wird, die der amerikanischen Wirtschaft unterm Strich schaden. Verlassen kann man sich darauf aber nicht, da er nicht nur für ein hohes Maß an Selbstsucht steht – sondern im Zweifel auch für Unberechenbarkeit und Irrationalität. Als US-Präsident ist er mächtig genug, das Spiel auszusuchen, das gespielt wird.
Die klügste Gegenstrategie dabei ist, sich nicht zu viel gefallen zu lassen. Trump testet seine Gegner offenkundig aus und es bringt ganz sicher keinen Respekt ein, sich nicht zu wehren. Es ist also richtig, wenn Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron für den Fall der Fälle mit Gegenmaßnahmen drohen. Aus europäischer Sicht ist vor allen eins wichtig: die Fähigkeit, schnell und mit großer Einigkeit zu reagieren. Wenn es Trump gelingen sollte, die europäischen Länder gegeneinander auszuspielen, hätte er schon gewonnen.
