Eine Amerikanerin steht vor Gericht, weil sie ihren Mann mit Augentropfen vergiftete. Sie habe ihrem Gatten nur eine Lektion erteilen wollen, erklärt sie. Der Richter sieht es anders - und verhängt eine harte Strafe.

York - Tagelang träufelte eine Frau Augentropfen in die Getränke ihres Ehemanns, bis er daran starb: Dafür ist die 53-Jährige im US-Staat South Carolina nun zu 25 Jahren Haft verurteilt worden, wie Medien berichteten. Lana Clayton hatte sich zuvor am Donnerstag des Totschlags im Affekt und der Zweckentfremdung von Lebensmitteln oder Medikamenten schuldig bekannt.

 

Staatsanwälten im Bezirk York County zufolge vergiftete sie im Juli 2018 ihren Gatten, indem sie heimlich über drei Tage hinweg das Mittel Visine in seine Getränke mischte. Damit habe sie schließlich seinen Tod verursacht.

Clayton erklärte vor Gericht, ihr Ehemann habe sich ihr gegenüber übergriffig verhalten. Sie habe nicht beabsichtigt, ihn mit den Augentropfen zu töten. Sie habe nur gewollt, dass er sich unwohl fühle. „Ich hätte nie gedacht, dass es ihn umbringen würde.“

Ursprünglich war Clayton des Mordes beschuldigt worden, verständigte sich aber mit der Staatsanwaltschaft im Verfahren auf einen Deal, der sich strafmildernd auswirkte.

Der 64-Jährige war ein pensionierter Geschäftsmann aus Florida

Ihre Anwälte beschrieben Clayton als eine gute Person, die sich als Krankenschwester um Kriegsveteranen gekümmert habe. Clayton sei zudem in ihrer Kindheit missbraucht und an einer Militärbasis vergewaltigt worden und leide an einer posttraumatischen Belastungsstörung. Während den Ermittlungen zur Vergiftung ihres Gatten soll sie im August 2018 einen Suizidversuch unternommen haben.

Laut Gerichtsakten lebten Clayton und ihr Mann auf einem Grundstück, das mehr als eine Million Dollar wert war. Der Getötete hatte zudem andere Vermögenswerte im Umfang von mehr als eine Million Dollar. Der 64-Jährige war ein pensionierter Geschäftsmann aus Florida.

Die Staatsanwaltschaft warf Clayton vor, um die tödliche Wirkung der Augentropfen gewusst und ihren Mann fortwährend vergiftet zu haben. Sie habe es darauf abgesehen, sein Testament zu zerstören und sein Geld zu erben.

Richter Paul Burch schien der Überzeugung der Staatsanwälte zu folgen: „Wie können Sie darauf beharren, dass Sie ihm eine Lektion erteilen wollten, wenn die Fakten offenlegen, dass Sie ihn drei Tage lang leiden ließen“, sagte er Clayton. „Sie ignorierten ihn.“